28.07.2019

Neffs Solofahrt zum vierten EM-Titel

In Brünn (Tschechien) gewann die 26-jährige Thalerin wie schon 2015, 2016 und 2018 die Elite-Goldmedaille an Europameisterschaften.

Mountainbike: Jolanda Neff setzte sich auf dem nicht sehr selektiven Rundkurs schon im ersten Umgang ab. Den Vorsprung auf die Verfolgerinnen baute sie nach drei Runden auf über eine Minute aus. Dahinter kämpfte Landsfrau Alessandra Keller mit Elisabeth Brandau (Deutschland), Jana Belomoina (Ukraine) und Anne Terpstra (Niederlande) um die weiteren Medaillen.Andorra-Siegerin Terspstra und Belomoina schienen vor dem Start Neffs gefährlichste Widersacherinnen zu sein. Einige andere Spitzenfahrerinnen fehlten an der EM, das franzö­sische Elite-Nationalteam war nicht einmal vertreten. Eas war Jana Belomoina, die Gesamtweltcupsisgerin von 2017, die ihre Gegerninnen in Schach hielt. Sie gewann Silber vor der in dieser Saison erstarkten Elisabeth Brandau, die bereits 34-jährig ist. An der Spitze drehte aber Neff einsam ihre Runden, im Ziel hatte sie drei Zeigerumdrehungen Vorsprung.Grosses Ziel: WM auf der LieblingsstreckeJolanda Neff misst den kontinentalen Titelkämpfen einen hohen Stellenwert bei. Die vom kleinen Verband UEC (Union Européenne de Cyclisme) organisierten Rennen finden jeweils auf einer unbekannten Strecke statt. «Niemandem bleibt viel Zeit, um den Rundkurs auswendig zu lernen», sagt Neff, «ich mag diese Herausforderung.»«Mitten in meiner Zielscheibe», steht für Neff aber das WM-Rennen, das am 31. August auf ihrer Lieblingsstrecke in Mont Sainte-Anne (Kanada) stattfindet; dort hat sie schon drei Weltcuprennen gewonnen.In dieser Saison gewann die dreifache Gesamtweltcupsiegerin noch kein Rennen im Weltcup, sicherte sich allerdings erstmals einen Short-Race-Sieg und fuhr im Cross Country dreimal aufs Podest. Sie sagt selbst, dass sie die Topform des letzten Sommers noch nicht erreicht habe. Das liegt an der ungeplanten Auszeit im Februar (Schlüsselbeinbruch) und daran, dass sie im März und April einige Strassenrennen bestritt. Dazu kam zu Beginn der Saison der Teamwechsel zu Trek Racing und damit die Annäherung an ein verändertes Umfeld.In den Sommer-Weltcuprennen wurde Jolanda Neff zweimal Zweite. In den nächsten zwei Wochen folgen zwei weitere Wettkämpfe. Zuerst in Val di Sole (Italien) und am 11. August in Lenzerheide: «Das ist das einzige regelmässige Weltcuprennen, das ich noch nie gewinnen konnte», sagt Neff. Zur Einstimmung hat sie vor der EM ein zehntägiges Höhentrainingslager in St. Moritz absolviert. (ys)

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