24.06.2020

Neben dem Job zu viel für einen allein

In Rebstein wird es für Primar- und Oberstufe voraussichtlich wieder je einen eigenen Schulratspräsidenten geben.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Nach acht Jahren, in denen Roland Schönauer sowohl Präsident der Oberstufenschulgemeinde Rebstein-Marbach als auch der Primarschulgemeinde Rebstein war, wird die Präsidentschaft wieder getrennt: Die CVP hat fürs Primarschulpräsidium Nicole Ledergerber nominiert und die FDP als Präsidenten für die Oberstufe den Parteilosen Marcel Walser. Die Trennung des Präsidiums liegt nicht an Machtansprüchen der Parteien, versichern die Präsidenten von CVP und FDP. Die Personalunion während der letzten acht Jahre habe sich auch nicht als Nachteil erwiesen. Im Gegenteil, sagt sowohl Reto Metzler von der FDP als auch Adrian Knechtle von der CVP: Roland Schönauer habe die beiden Räte ausgesprochen kompetent geführt. Der Grund liegt vielmehr im Aufwand, den die beiden Ämter ihrem Inhaber abfordern. Das Präsidium der grösseren Primarschulgemeinde entspricht etwa einem 20 %-Pensum, das Oberstufenpräsidium macht etwa 10 % aus. Jemanden zu finden, der 30 % seiner Arbeitszeit für die Schulgemeinden aufbringen kann, sei schwierig. «Das lässt sich nicht mehr so einfach neben dem eigenen Job machen», betont Adrian Knechtle.Tatsächlich war Rebstein vor acht Jahren schon in der Situation, niemanden fürs Primarschulpräsidium zu finden. Roland Schönauer übernahm es dann (nach einer stillen Wahl) zusätzlich. Aber eher ungern: Er habe das zweite Amt nicht gesucht, sagte er damals. Er nahm die zusätzliche Arbeit der Sache zuliebe auf sich. Dass ihm die Ämter trotzdem Freude bereiteten, zeigt die lange Zeit, während der er sie ausübte: Primarschulpräsident war er zwar gerade zwei Amtsdauern. Im Oberstufenschulrat ist er allerdings schon 20 Jahre, wovon 16 als Präsident. «Es war für mich eine Bereicherung», meint er, «ich konnte etwas bewegen – habe aber auch das eine oder andere Mal aufs Dach bekommen. Aber das gehört dazu.» Dass er nun nicht mehr antritt, ist dem Alter geschuldet. Im Januar werde er 64, sagt Schönauer. Ins Pensionsalter hinein Schulpräsident sein wolle er nicht. «Es sollen auch wieder mal andere ran.» Der Vorteil der Personalunion sei zudem gar nicht so gross, findet Schönauer. Das Detailwissen über die jeweils andere Schulgemeinde sei zwar nützlich, der zeitliche Aufwand bleibe aber nach wie vor jener von zwei Schulgemeinden, da beide Räte auf ihre eigenen Sitzungen angewiesen sind.Anderswo soll es nur ein Präsident für Primar- und Oberstufe seinIn Altstätten und Oberriet möchte man es ausdrücklich anders haben – die Schulgemeinden sind zwar grösser, aber auch wesentlich komplexer als in Rebstein, wo lediglich Marbach noch an der Oberstufe mitbeteiligt ist. In Oberriet legt man seit der Fusion der Primarschulgemeinden von Oberriet, Eichenwies, Montlingen und Kriessern Wert darauf, dass der Präsident der Primarschulgemeinde Ekmo auch der Präsident der Oberstufenschulgemeinde Oberriet-Rüthi ist (zu der auch noch das Berggebiet mit seiner eigenen Primarschule, Rüthi, Lienz und mehrere Altstätter Weiler gehören). Karl Loher trat damals sogar als Oberstufenschulpräsident zurück, um die Personalunion zu ermöglichen. Ein paar Jahre später trat er wieder zur Wahl an, für beide Präsidien. Für seine Nachfolge kandidiert Samuel Hanselmann ebenso für beide Schulpräsidien.In Altstätten präsidiert Remo Maurer ebenfalls sowohl die Primarschule als auch die wesentlich flächengrössere Oberstufe Altstätten-Eichberg. Hier legt man sogar Wert auf zusätzliche Überschneidungen von Primar- und Oberstufenschulrat: Jeder im kleineren Primarschulrat gehört auch dem Oberstufenschulrat an und dies obwohl die Oberstufe das Gebiet von gleich vier eigenständigen Primarschulgemeinden umfasst (Eichberg, Hinterforst, Altstätten und Lüchingen). Das dürfte auch so bleiben: Die Parteien haben ihre Kandidaten für die nächsten Wahlen erneut so aufgestellt. Die Situation vor acht Jahren in Erinnerung, sind Adrian Knechtle und Reto Metzler froh, konnten ihrer Meinung nach «sehr fähige Kandidaten» gefunden werden. Sowohl Nicole Ledergerber als auch Marcel Walser kennen die jeweilige Schulgemeinde bereits aus der Sicht der entsprechenden Geschäftsprüfungskommission.

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