20.01.2019

Natur vor Seegang schützen

Im Mündungsbereich des Seegrabens, unweit des Strandbades Speck, hat man mit Ausbaggern eine vom Seegang geschützte Flachwasserzone geschaffen. Um diese zu schützen, wird die Ufermauer repariert.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerEs ist ein schönes Fleckchen Natur, das Gebiet rund um die Mündung des Seegrabens in den Bodensee. Das haben auch Biber erkannt, die den Graben mittels Damm aufgestaut und damit zu ihrem Refugium gemacht haben. Unweit des Strandbades Speck – vorbei hinter der Firma Golden Game – führt ein Spazierweg in Richtung Altenrhein. Unmittelbar dort, wo eine Holzbrücke den Seegraben überquert, haben die Biber ihren Damm errichtet.Grosse Löcher am Fuss der UfermauerSchaut man auf den See, ist am linken Ufer der erweiterte Gewässerarm zu sehen, davor ein Damm mit seeseitiger Steinmauer. Wegen des niedrigen Pegels des Sees wurden teils grosse Löcher in der Ufermauer sichtbar. «Wasser, Wind und Wetter haben sichtbare Schäden an der Verbauung hinterlassen», hiess es kürzlich in den Mitteilungen der Gemeinde Thal, die für den Unterhalt der Uferverbauung verantwortlich ist.Deshalb hat der Gemeinderat einer «allfälligen Reparatur» zugestimmt, die mit den kantonalen Amtsstellen abzusprechen sei. Weshalb aber überlässt man die Böschung nicht einfach der Natur? Letztere würde ein neues, vielleicht naturnahes Ufer schaffen, wenn der Wall von Wind und Wetter abgetragen wäre. «Gäbe es die Vorschüttung mit der Ufermauer nicht, könnten dahinter keine Pflanzen und Tiere existieren, die auf eine ruhige Flachwasserzone angewiesen sind», sagt Christoph Giger, Gemeinderatsschreiber von Thal. Selbstverständlich sei die Entfernung der Mauer möglich. Dann aber wäre das Seeufer gleich wie überall. Weniger erbaut als über die neu erweiterte Flachwasserzone ist man bei der Gemeindeverwaltung über die Nager und ihren Damm. «Der Biber ist dort sehr aktiv», sagt Christoph Giger, «wir stehen deswegen mit dem zuständigen Wildhüter in ständigem Kontakt.» Weil die Tiere unter Schutz stehen, könne man allerdings nicht viel gegen solche Dämme unternehmen. Rohr könnte Abhilfe schaffenEs gibt noch einen Seegraben, allerdings im Oberrheintal. Und der «Äussere Seegraben» zwischen Marbach und Rebstein hat mit dem in Staad noch etwas gemein: einen Biberdamm. Weil der Bau des Nagers das Wasser im Drainagegraben der Melioration der Rheinebene zu sehr staute, mussten die Verantwortlichen eingreifen. Im November 2014 fuhr beim Biberdamm schweres Gerät auf. Auf der Bachsohle wurde ein etwa sechs Meter langes Rohr gelegt, darüber der Damm wieder aufgebaut. Nach dem «Umbau» stand das Wasser hinter dem Damm hoch genug für den Biber und tief genug, um die Funktion des Drainagegrabens zu gewährleisten. (kla)

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