19.07.2019

Natur und Menschen haben gewonnen

Der revitalisierte Abschnitt des Werdenberger Binnenkanals bewährt sich seit zwei Jahren, bei Hoch- und Niedrigwasser.

Von Heini Schwendener
aktualisiert am 03.11.2022
Nachbarschaft Im Sommer 2017 wurde der Abschluss der Revitalisierungsarbeiten am Werdenberger Binnenkanal gefeiert. Zwei Jahre später ziehen Auftraggeber und Projektleiter ein positives Fazit. Das naturnahe, aufgeweitete Flussbett durch den Wald hat sich bei Hoch- und Niedrigwasser bewährt. Fachleute von nah und fern besuchen das Vorzeigeprojekt.Am Donnerstag haben Beat Tinner, Präsident des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens, und Projektleiter Dominik Wäger den revitalisierten Abschnitt des Binnenkanals zwischen ARA Buchs und Ochsensand besichtigt. «Es ist ein wunderbar renaturiertes Gebiet entstanden», schwärmt Tinner. Die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung hätten die Erwartungen weit übertroffen. Es gebe auch Anregungen für Veränderungen und Verbesserungen. Diese würden an der jährlichen Besprechung mit den Projektbeteiligten thematisiert und danach allenfalls umgesetzt.Bergseitigen Trampelpfad am Wasser nicht nutzenProjektleiter Dominik Wäger betrachtet die Entwicklung der letzten zwei Jahre positiv. Viele würden den Naherholungsraum nutzen. Reiter und Biker seien kaum mehr auf dem Trampelpfad entlang des Wassers anzutreffen . Allerdings ist bergseitig ein nicht-offizieller Trampelpfad am Wasserlauf entstanden, obwohl man da keine Fussgänger haben möchte. Der Wander- und Reitweg führt dort nicht am Wasser entlang. Tinner ist aber dagegen, mit einem grossen Tafelwald die Besucher zu lenken und einzuschränken. Er appelliert an die Vernunft.Auch ökologisch habe sich das Projektgebiet in den letzten beiden Jahren sehr gut entwickelt, sagen Tinner und Wäger. Noch steht während der Projektphase, die bis Ende 2020 dauert, allerdings eine grosse Aufgabe an: Die Bekämpfung der Neophyten. Bewährt hat sich das naturnahe, aufgeweitete Flussbett auch während einiger Hochwasser.Der durchschnittliche Abfluss beträgt etwa 8,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Die Hochwasser mit etwa 25 Kubikmetern stellten kein Problem dar, an einigen Stellen wurde der Trampelpfad geflutet, was aber so vorgesehen ist. Laut Wäger kann das Flussbett fünf-mal mehr Wasser als im Durchschnitt aufnehmen, ohne dass es zu Überschwemmungen kommt. Auch im sehr trockenen Sommer 2018 gab es keine Probleme.Wäger sagt: «Der Abschnitt wurde zum Vorzeigeprojekt – er bereitet Lust auf mehr.» Tinner verweist auf die angedachten Binnenkanal-Revitalisierungen in den Gemeinden Sennwald und Sevelen.Heini Schwendener

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