Unihockey 03.04.2024

National Winter Games als Höhepunkt für Insieme Rheintal Gators

Das Unihockey-Special-Team, die Insieme Rheintal Gators, nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an nationalen Wettkämpfen von Special Olympics teil. Die acht Rheintaler Athletinnen und Athleten haben im Haslital ihren Traum von einer Medaille verwirklicht.

Von red/pd
aktualisiert am 03.04.2024

An den National Winter Games massen sich rund 500 Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Beeinträchtigung in sechs Sportarten. Der grösste Wintersportanlass dieser Art fand in der Region Haslital Brienz statt – und die Vorfreude war bei den Spielerinnen und Spielern der Gators riesig. Für Wochen fieberten sie den Winterspielen entgegen.

Sven Köppel, der die Insieme Rheintal Gators vor elf Jahren ins Leben gerufen hat, trainiert das Team jeden Monat mit sechs weiteren Leitenden. «Das Training ist unverstellt, ehrlich und authentisch. Entsprechen ihnen die Übungen nicht, teilen sie mir dies nach dem Training unverblümt direkt mit», sagt Köppel. Die viertägigen National Winter Games seien für die Mannschaft neben den Trainings in Widnau ein absolutes Highlight. «Wenn ich nach dem Turnier die Freude in den Augen der Spielerinnen und Spieler sehe, haben wir alles richtig gemacht.»

Gleiche Chancen auf eine Medaille

In Brienz fand am Donnerstag und Freitag das «Divisioning» statt, die Einteilungswettkämpfe der Teams in Leistungsgruppen. Anhand der Resultate wurden die Teams in Dreier- bis Achtergruppen mit vergleichbarem Niveau eingeteilt. So hatten alle eine reelle Chance auf eine Medaille.

Auf dem Unihockeyfeld gab es jede Menge grosser Emotionen.
Auf dem Unihockeyfeld gab es jede Menge grosser Emotionen.
Bild: pd

Sven Köppel stand als Coach voller Energie und Motivation am Spielfeldrand. Er feuerte das Team begeisternd und wohlwollend an. Unterstützt wurde er von sechs weiteren Trainerinnen und Trainern. Dies, weil einige Sportlerinnen und Sportler mehr Betreuungsbedarf haben und etwas Stützhilfe brauchen, um über die Bande zu steigen. «Mir ist wichtig, dass alle zum Einsatz kommen, das sportliche Resultat steht nicht an oberster Stelle», sagt Köppel.

Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Die Spiele dauerten jeweils zehn Minuten. Im vierten Spiel ging es gegen das Team Schulheim Chur. Eine starke Parade des Torwarts bewahrte die Gators vor einem frühen Rückstand, es gab Applaus vom ganzen Team. Es folgte ein Gegentor – und später ein Weitschuss, mit dem Kevin Hutter aus der eigenen Platzhälfte für die Gators traf.

Am Ende durften die Gators eine Medaille in Empfang nehmen.
Am Ende durften die Gators eine Medaille in Empfang nehmen.
Bild: pd

Nach dem 1:1 schoss Fabio Gracia die Gators wieder in Führung. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Mannschaften endete dann mit 3:1 für die Rheintaler und die Sportlerinnen und Sportler der beiden Mannschaften begegneten sich zum freundschaftlichen Handshake.

Am Donnerstagabend wartete mit der offiziellen Eröffnungsfeier der erste emotionale Höhepunkt. Beim Festumzug aller Teams vom Gemeindehaus zum Casinoplatz Meiringen wurden die Sportlerinnen und Sportler von hunderten Fans – Familien, Bekannten und Einheimischen – bejubelt. Als Moderatorinnen führten Christa Rigozzi und Athletin Caroline Flüeler durch den stimmungsvollen Abend. «Zwei aus unserem Team haben den grossen Wunsch, ein Foto mit Christa Rigozzi zu machen. Das ist eine Aufgabe für den Abend», sagte Sven Köppel.

Nach dem Divisioning folgte am Samstag und Sonntag der eigentliche Wettkampf, bei dem es um Punkte und Rangierungen ging. Nach einem verhaltenen Start in die Gruppenphase, es gab zwei knappe Niederlagen, qualifizierten sich die Gators am Nachmittag mit drei Siegen doch noch für die Spiele um die Medaillenränge.

Im Spiel um Platz drei setzte sich das Team von Trainer Köppel gegen die Mannschaft «Sunneschy» aus Brienz 5:3 durch – es war ein spannendes Duell. Nach diesem knappen Erfolg kannte die Freude keine Grenzen mehr – die Gators gewannen bei ihrer ersten Teilnahme an den Winter Games von Special Olympics die Bronzemedaille in der Kategorie D. Nach zwölf Spielen in vier Tagen realisierten die Rheintalerinnen und Rheintaler so ihren Traum von einer Medaille.


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