Fussball 07.01.2025

Nächste Überraschung beim FC Altstätten: Trainer Adi Brunner tritt zurück

Kurz nachdem sich der Verein vom spielenden Co-Trainer Sahin Irisme getrennt hat, folgt eine weitere spektakuläre Wende: Adi Brunner ist ab sofort nicht mehr Trainer des FC Altstätten. Die Nachfolgelösung wurde intern gefunden.

Von red/pd
aktualisiert am 07.01.2025

Es ist eine überraschende Meldung, zumal bei Altstätten auch nach dem Aufstieg in die 2. Liga interregional alles wie am Schnürchen lief: Adi Brunner verlässt den Verein. Dies gibt der FCA in einer langen Medienmitteilung bekannt. Dort heisst es, Brunner habe «eine Mission» gehabt, als er das Team vor drei Jahren übernommen hatte: Es galt, dieses in der 3. Liga zum sofortigen Wiederaufstieg zu führen und sich in der 2. Liga zu etablieren. Dieses Ziel hat Brunner erreicht und übertroffen, gelang doch sogar der Aufstieg in die 2. Liga interregional. Nun gibt Brunner sein Amt per sofort ab, «auch den Ereignissen in der Winterpause geschuldet», wie der Verein schreibt.

2021 zurückgekehrt und direkt Erfolge gefeiert

Adi Brunner kehrte im Mai 2021 auf die Gesa zurück, wo er schon einmal lange gewirkt hatte. Nach dem Lockdown war die Chance auf den Ligaerhalt in der 2. Liga nur noch theoretisch – der FCA nahm deshalb zu seinem früheren Erfolgscoach Kontakt auf und dieser sagte motiviert zu, das Team wieder zu übernehmen. Er nahm sich vor, mit vielen jungen Spielern den Neustart in der 3. Liga zu begleiten. Unter seiner Führung gelang es Altstätten, in die 2. Liga zurückzukehren. Danach folgte ein guter Rang im vorderen Mittelfeld. Brunner sagte: «Die Saison nach dem Aufstieg ist gut verlaufen. Schwieriger ist immer die zweite Saison.»

Doch diese verlief noch viel besser und endete mit dem Cupsieg sowie dem Aufstieg in die 2. Liga interregional. In dieser sowie im Cup musste Altstätten zuerst einige Enttäuschungen einstecken, reihte danach in einem beeindruckenden Lauf aber Sieg an Sieg. Am Ende der Hinrunde 2024/25 ging der Städtli-Elf zwar etwas die Luft aus, doch der siebte Rang mit sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone ist sehr zufriedenstellend.

Absetzung des Co-Trainers hat Brunner geschwächt

«Meine Mission war mit dem zweiten Aufstieg übertroffen. Aber die Reise mit diesem fantastischen Team hätte aus meiner Sicht noch nicht enden müssen», wird Adi Brunner in der Medienmitteilung des FCA zitiert. Er habe das Team mit seinem Staff nachhaltig entwickelt, auch in der Interregio seien noch 80 Prozent der Spieler Eigengewächse. Aber:

Mit der Absetzung von Sahin Irisme als Co-Trainer in der Winterpause wurde mein Einfluss geschwächt. Das hat mir gezeigt, dass meine schützende Hand nicht mehr stark genug ist, meine für mich wichtigen Werte zu bewahren.

Persönliche Interessen dürften jedoch nie über dem Wohl von Mannschaft und Verein stehen, weshalb es Zeit sei, loszulassen und die Entscheidung sowie die neue Stossrichtung des Vereins zu akzeptieren. Er sei von der Nachhaltigkeit der Teamzusammenstellung überzeugt, sie sollte «meinen Nachfolgern möglich machen, den Ligaerhalt ins Trockene zu bringen. Es soll nun möglichst schnell wieder die Ruhe einkehren, die uns in den letzten dreieinhalb Jahren so erfolgreich gemacht hat», sagt Brunner weiter. Er hinterlasse die «Mannschaft mit dem jüngsten Durchschnittsalter im Rheintal», schreibt der Verein dazu. Brunner habe den FCA für die Zukunft fit gemacht und übergebe sein Projekt nun einem hoffnungsvollen Trainerduo, während er den Akku für neue Projekte laden könne.

Interne Lösung mit zwei starken Stürmern

Der FCA suchte nach Brunners Rücktritt eine Nachfolgelösung und hat diese auch schon gefunden:

Mit Egzon Shabani und Adis Hujdur können zwei Trainer vorgestellt werden, die genau unseren Vorstellungen entsprechen. Beide kennen das Team bestens und sind für die jungen Talente in allen Bereichen Vorbilder.

Der letztjährige Rheintaler Torschützenkönig Shabani (32 Tore) leitet das Team als Spielertrainer, Hujdur assistiert ihn an der Seitenlinie und während der Trainings. Shabani, der früher bei Rapperswil-Jona in der Challenge League gespielt hat, wird also weiter auf Torejagd gehen. Zudem absolviert er seit Monaten die Trainerausbildung und hat bald alle nötigen Diplome. Hujdur ist ein Eigengewächs und war bis vor einem Jahr, als er sich schwer verletzte, ebenalls als Torjäger ein Leistungsträger des Teams. Ob er auf den Platz zurückkehrt, scheint offen.

Der FC Altstätten schreibt, er freue sich über diese interne Nachfolgelösung, mit der er die Rückrunde in Angriff nehmen wird. Die Rückrunde werde herausfordernd, Ziel sei aber weiter, «mit möglichst vielen eigenen Nachwuchsspielern und ein paar wenigen Verstärkungen das bestmögliche sportliche Ergebnis erreichen zu können.»


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