Das eine oder andere Kind aus Marie-Theres Lüchingers Kindergartenklasse hat schon einmal einen Igel gesehen. Aber über Hunde, Katzen und Kaninchen wissen die Kinder definitiv mehr. Das liegt nicht nur daran, dass jenes Haustiere sind und der Igel ein Wildtier ist. Sondern vor allem daran, dass Igel nachtaktiv und darum in der Regel nicht so einfach zu beobachten sind. Der WWF zeigt momentan auf dem Schulhausplatz Klaus Kindergärtlern und Schülern bis zur 4. Klasse, wie Igel leben. Oder auch andere nachtaktive Tiere wie Feuersalamander und Fledermäuse oder auch Luchse.Zu sehen sind freilich keine lebenden Tiere. Die würden sich im Pandamobil, in einem zum interaktiven Ausstellungsraum ausgebauten Frachtcontainer, gar nicht wohl fühlen. Die Ausstellung bildet aber nach, wie die Tiere leben, manche von ihnen sogar ganz nah und doch unentdeckt. Den Feuersalamander finden die Kinder recht bald – er lugt zwischen Steinen unter einem Strauch hervor, der ihm Schatten spendet und die für ihn wichtige Feuchtigkeit bewahrt. Für den Igel brauchen sie etwas länger – er hat sich in den Lücken einer Holzbeige an der Hauswand im Pandamobil versteckt. Die Fledermausfamilie hätten die Kinder wohl nicht entdeckt, trotz der verräterischen Kotspuren an der Hauswand: Die ab der Dämmerung herumfliegenden Insektenjäger haben sich zwischen Dachunterzug und Ziegeln versteckt.Marie-Theres Lüchingers Kindergärtler erfahren etwas mehr über den Igel. Etwa, dass er Engerlinge, Schnecken, Würmer, Spinnen und Käfer liebt. Dass er auch für ihn hingestellte Milch schlabbern würde, die ihm aber gar nicht gut täte. «Er bekäme davon starkes Bauchweh», erklärt Animatorin Isabelle Affentranger den Kindern, «er könnte sogar daran sterben.» Sie lässt die Kinder auch darüber nachdenken, weshalb die Igelmama sich nicht an den Stacheln der in ihr heranwachsenden Jungen verletzt – weil die Stacheln der Jungtiere ganz weich und zunächst noch in der Haut drin sind.Mit vielem, was wir tun, schaden wir den TierenWeil es in der Ausstellung um nachtaktive Tiere geht, wird es im Pandamobil zwischendurch auch dunkel. Auf diese Weise lernen die Kinder nicht nur die Lebensweise der Nachttiere kennen, sondern begreifen auch, dass manches, was wir tun, diesen schadet – etwa wenn wir die Gärten nachts beleuchten.Mit der Nachttiereausstellung im Pandamobil klingt in der Schuleinheit Bild-Institut-Klaus ein zweijähriges Schwerpunktprogramm «Natur pur» aus. Die Schülerinnen und Schüler haben sich in dieser Zeit mit den verschiedensten Umweltthemen auseinandergesetzt. Nicht nur im Schulzimmer, sondern auch draussen im Garten, im Riet und im Wald. Die regelmässigen Waldhalbtage der Kindergärtler und unteren Primarklassen möchte Schulleiter Marco Schraner gerne auch nach Abschluss des zweijährigen Schwerpunktprogramms beibehalten. Dies aus der Erkenntnis heraus, dass zuweilen im Schulzimmer über etwas geredet wird, was den Kindern unweit vom Schulhaus auch gezeigt und damit viel besser begreiflich gemacht werden könnte. Und zu verstehen, worum es gehe, sei hier besonders wichtig, betont Schraner: «Umweltbildung ist aktueller denn je.» HinweisMehr zum WWF-Pandamobil inkl. dem auch für Erwachsene lehrreichen Unterrichtsdossier zum Herunterladen auf www.wwf.ch/de/projekte/pandamobil-ein-angebot-fuer-schulklassen