25.02.2021

Nachfragebedingt mehr geholzt

Kurzfristig bessere Holzpreise brachten der Ortsgemeinde Allgemeiner Hof im Jahr 2020 Mehreinnahmen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Anfangs 2020 kam es zu einer unerwartet hohen Nachfrage nach frisch geschlagenem Holz, was sich günstig auf den Holzpreis auswirkte, wenn auch nur leicht, wie der Verwaltungsrat der Ortsgemeinde Allgemeiner Hof Oberriet in seinem Amtsbericht festhält. Nicht allein des Preises wegen, sondern auch um dem Bedürfnis der Sägereien in der Region nachkommen zu können, sei im vorigen Winter in den Wäldern im Oberrieter Berggebiet mehr Holz geschlagen worden, als eigentlich vorgesehen war.Mehr denn je zieht es die Leute in den WaldEs wurde aber nicht nur Bauholz geerntet. Die Waldarbeiter hatten auch reichlich mit der Pflege von Waldrändern und mit Sicherheitsholzschlägen zu tun. Der Allgemeine Hof sei bestrebt, den Wald so zu pflegen, dass sich die Leute möglichst gefahrlos im Wald aufhalten könnten, betont der Hofverwaltungsrat. Das Bedürfnis dafür sei seit Corona merklich gestiegen: Waldbegehungen mit Schulen oder anderen Gruppen seien zwar wegen der behördlich angeordneten Einschränkungen nicht möglich gewesen. Dennoch hätten sich «in dieser nicht einfachen Zeit auffallend viele Leute zur Erholung im Wald aufgehalten», stellt der Hofverwaltungsrat fest.Dank des Verkaufs des zusätzlich bereitgestellten Nutzholzes zu anziehenden Holzpreisen, aber auch wegen mehr Auftragsarbeiten für Dritte, schliesst die Hofrechnung 2020 deutlich besser ab als budgetiert war, nämlich mit einem Gewinn von gut 41000 Franken. Erwartet hatte man lediglich einen solchen von 900 Franken, also wenig mehr als eine schwarze Null. Den Grossteil des Gewinns, 36 000 Franken, wies der Hofverwaltungsrat den Reserven für zusätzliche Abschreibungen am letztes Jahr beschafften Bagger zu. Dem Kauf dieses Raupenbaggers mit Holzgreifersäge hatten die Hofbürger mit Genehmigung des letztjährigen Budgets zugestimmt. Seit der Auslieferung Mitte Juni hat sich die Maschine schon mehrfach bewährt, im Besonderen vereinfacht sie die Arbeitsabläufe beim Heranziehen von Holz aus dem Hang mit dem Mobilseilkran (siehe obenstehendes Bild).Der alte Traktor lag ab und musste ersetzt werdenUnerwarteterweise musste der Hofverwaltungsrat noch eine weitere Investition tätigen: Ein fast 40-jähriger, zuletzt noch für Drittarbeiten und für die Schneeräumung eingesetzter Traktor musste ersetzt werden, nachdem es zu Problemen mit der Schaltung und mit dem Getriebe gekommen war. Für knapp 50000 Franken wurde ein neuer Traktor beschafft. Auch dieser wurde wieder mit einem Schneepflug ausgerüstet.Für das laufende Jahr rechnet der Hofverwaltungsrat nicht mehr mit einem solch guten Ergebnis wie 2020. Er budgetiert im Gegenteil einen Verlust von gut 14000 Franken. Dies nicht zuletzt, weil die anfangs 2020 erhöhte Nachfrage nach Frischholz nicht lange anhielt. Bereits im Sommer seien die Preise für Nadelrundholz auf einen historischen Tiefpunkt eingebrochen, hält der Hofverwaltungsrat fest. Er führt dies auf nach wie vor hohe Bestände mit Käferholz in den Lagern vieler Sägereien zurück, aber auch auf eine wegen Corona grosse Verunsicherung auf dem Holzmarkt.Hinweis: Über Rechnung und Budget stimmen die Hofbürger wegen Corona nicht an einer Bürgerversammlung ab, sondern am Sonntag, 28. März, an der Urne.

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