Mit dem Ausbruch des Coronavirus ist die Nachfrage nach kontaktlosen Fieberthermometern sprunghaft gestiegen.Die Firma Microlife AG mit Sitz in Widnau gehört zu den drei Herstellern, die weltweit solche Thermometer produzieren. Seit drei Wochen sind jedoch alle ausverkauft und erst wieder im Juni erhältlich.Produktion stand still, Lieferkette unterbrochen«Dafür, dass es überhaupt zum Engpass kam, waren verschiedene Faktoren verantwortlich», erklärt der Verkaufsleiter der Microlife, Werner Barmettler. «Die Fieberthermometer werden in China produziert. Während des chinesischen Neujahrsfests, dem wichtigsten traditionellen chinesischen Fest, war die Fabrik drei Wochen lang geschlossen. Genau in dieser Zeit brach das Coronavirus aus und die Arbeiter konnten aus ihren Dörfern, wohin sie während der Feiertage gereist waren, nicht mehr zurückkehren. Die ganze Produktion stand still. Ausserdem wurde die Zulieferkette unterbrochen.»Gleichzeitig habe die chinesische Regierung die letzten 8000 Stück, die zur Verschiffung bereitstanden für Eigenbedarf zurückbehalten. Seit dieser Woche arbeitet 90 Prozent der Belegschaft wieder.«Trotzdem wird es eine Zeit lang dauern, bis die Thermometer in Europa wieder erhältlich sind», sagt Werner Barmettler. Es fehlen immer noch verschiedene Komponenten, vor allem die Sensoren. «Erst wenn unsere Zuliefererkette sich normalisiert hat, können wir unsere Produktion aufs Maximum hochfahren.»Die Microlife AG produziert jährlich zwei Millionen Thermometer, was die Hälfte des Weltmarkts ausmacht. «Es ist zum Verzweifeln», sagt Werner Barmettler. Die Nachfrage sei riesig. Er könnte sechs Millionen Stück verkaufen. Vor allem aus Amerika bekomme er viele Anfragen. Wer beliefert werden will, muss Lieferzeiten bis zu einem halben Jahr akzeptieren.Die neuen Stirn-Thermometer sind heute umso mehr gefragt, weil sie die berührungslose Temperaturmessung erleichtern. Ein Kontrolllicht zeigt dem Benutzer den richtigen Abstand für die korrekte Messung und das Ende des Messvorgangs an. Mit einer Abweichung von 0,2 Grad sind die Thermometer ausserdem sehr genau.