16.02.2021

Nach einem Jahr im Amt: Gemeindepräsident tritt zurück

Nach nur einem Jahr im Amt gibt der Thaler Gemeindepräsident Felix Wüst seinen Rücktritt per Ende September dieses Jahres bekannt. Der Schritt erfolge im "Interesse des Wohlergehens der Gemeinde", wie Wüst in einer Mitteilung schreibt.

Von rü
aktualisiert am 03.11.2022
Als Grund für den Rücktritt steht laut Wüst die "zunehmend schwieriger" werdende Zusammenarbeit im Gemeinderat im Vordergrund.Zudem seien "anonyme Kreise" in den letzten Tagen nicht davor zurückgeschreckt, ihn gegenüber Dritten und den Medien mit "unberechtigten Unterstellungen" zu verunglimpfen.Dieser Situation will Felix Wüst sich und die Gemeinde nicht länger aussetzen. Weitere Aussagen zu den Unstimmigkeiten der letzten Monate will der abtretenden Gemeindepräsident nicht machen. Dies sei nicht im Interesse der Gemeinde.Die Pandemie habe den Kontakt zur Bevölkerung erschwert, was Wüst in seinem Schreiben bedauert. So habe die diesjährige Bürgerversammlung abgesagt werden müssen.Sein Ziel als Gemeindepräsident sei es immer gewesen, die Gemeinde "mit aller Sorgfalt zu führen und weiterzubringen". Nach diesem Grundsatz habe er sein Amt stets ausgeübt. Er werde die Interessen der Gemeinde bis zu seinem Rücktritt im September weiterhin in den Vordergrund stellen.Dank seines geordneten Rücktritts bestehe nun die Möglichkeit einer sorgfältigen Auswahl seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin, schliesst Wüst seine Mitteilung - und wünscht sich gleichzeitig Verständnis für seinen Schritt.Felix Wüst war im November 2019 zum Nachfolger von Robert Raths gewählt worden, der als Stadtpräsident nach Rorschach wechselte. Sein Amt hat der Freisinnige aus Staad Anfang 2020 angetreten.Dass Wüst überhaupt Gemeindepräsident wurde, ist auf eine komplett missglückte Strategie der Thaler CVP zurückzuführen. Weil ihr Kandidat Werner Reifler im ersten Wahlgang einige Stimmen mehr erzielt hatte als sein Parteikollege Felix Bischofbeger, wurde ihm im zweiten Umgang der Vorzug gegeben. Viele Bürger waren damit nicht einverstanden und wählten aus Protest auch im zweiten Wahlgang Bischofberger, der gar nicht mehr angetreten war. Dies ermöglichte Wüst einen knappen Vorsprung von zehn Stimmen auf Reifler. Hätte Reifler auch nur einen Bruchteil der 257 Stimmen erhalten, die an Bischofberger gingen, wäre Felix Wüst chancenlos geblieben. Im September 2020 war Felix Wüst dann diskussionslos wiedergewählt worden.

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