Am Freitag, 31. März, lud der Museumsverein Prestegg zur Mitgliederversammlung ein. Präsidentin Sonja Arnold blickte auf ein intensives wie erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Nach Umbau und finanziellen Sorgen des Vereins galt es, den Betrieb in der «Prestegg» hochzufahren und die Leistungsvereinbarung mit der Stadt zu erfüllen.
Im Sommer hatte die Stadt die einzelnen Leistungen gewichtet und anhand der Jahresplanung des Museumsvereins beurteilt. Daraus ergab sich, dass die Vereinbarung per Ende 2022 zu 80 Prozent erfüllt sein würde. Folglich rechnete die Stadt dem Museumsverein einen anteiligen Betriebskostenbeitrag von 176000 Franken an.
Trotz der schwierigen Verhältnisse begrüsste der Museumsverein dank der etwa 30 Angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitenden fast 1500 Besuchende in fünf Sonderausstellungen. Die Stadt- und Gebäudeführenden leiteten 43 Gruppen durch die Altstadt und die «Prestegg».
Betrieb wird langsam professionalisiert
Von Juni bis Dezember liessen sich etwa 150 Paare im Göttersaal trauen, und das Gastroteam bewirtete Gäste an 47 Apéros. Dies alles geschah bis August und unter erschwerten Bedingungen. Die Renovation des Südflügels hatte sich verzögert, was allen eine besondere Portion Spontanität und Flexibilität abverlangte.
Im Laufe des Jahres wurde der Betrieb mit mehreren Teilzeitpensen stetig hochgefahren. So ist die Kuratorin Monika Meyer seit November in einem 50-Prozent-Pensum angestellt. Registratur, Hauswartung, Reinigung sowie die Leitung der Gastronomie und des Cafés werden in einem Teilzeitpensum abgedeckt.
Die Mitarbeiterinnen des Cafés und der Vermittlung arbeiten auf Stundenbasis, während viel weitere Helfende den Verein ehrenamtlich unterstützen, sei es im Archiv, in der Haustechnik, Informatik oder Aufsicht.
Aufbau Dauerausstellung «Rheintal – grenzenlos»
Kuratorin Monika Meyer liess das Jahr 2022 mit einer Fotostrecke über die Ausstellungen und Veranstaltungen Revue passieren. Sie liess hinter die Kulissen blicken – etwa in die Bewertung einer Münzsammlung oder die Auswahl geeigneter Objekte für eine Ausstellung.
Mit ihrem Team arbeitete Monika Meyer Vermittlungsangebote für Kinder aus, die zum Beispiel für eine Geburtstagsparty gebucht werden können. Das Museum Prestegg sei Zentrum für Geschichte und Kultur des Rheintals, sagte Monika Meyer zur Regionalität.
Deshalb rücke sie immer wieder etwas aus den umliegenden Gemeinden in den Fokus. In diesem Sinn wird nun intensiv am Aufbau der Dauerausstellung gearbeitet. Diese steht unter dem Titel «Rheintal – grenzenlos» und beleuchtet das Thema im Hinblick auf Politik, Gesellschaft, Religion, Sprache, Kultur, Handel oder Verkehr.
Die Mitglieder genehmigten die Jahresrechnung einstimmig. Für das laufende Betriebsjahr rechnet der Museumsverein Prestegg mit dem vollen Betriebsbeitrag der Stadt von 220000 Franken. Damit sowie mit dem grossen Einsatz aller Mitarbeitenden und Helfenden hofft der Museumsverein Prestegg auf ein wiederum erfolgreiches Betriebsjahr 2023.