12.06.2022

Nach dem Aufstieg ist vor dem Abenteuer

Der Kleinfeld-Unihockeyverein UHC Flyers Widnau spielt nächste Saison in der höchsten Schweizer Liga – und hat auch dort Ambitionen.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Am 2. April schrieben die Flyers in Merenschwand Geschichte. Der Rheintaler Unihockeyclub besiegte die Aargauer nach dem 17:14 im Hinspiel auch auswärts und fixierte den Aufstieg in die erste Kleinfeld-Liga. Seither ist klar: Der kleine Verein mit nur gut 30 Mitgliedern stellt sich in der nächsten Saison der Herausforderung ebendieser höchsten Liga des Landes.In dieser werden die Gegner stärker sein, die Anfahrtswege länger. Andreas Rutz, Präsident des Widnauer Vereins, freut sich darauf: «Die Mannschaft bleibt unverändert, was sicher ein Vorteil ist. Wir werden auch in der höchsten Liga ambitioniert sein. Ein Rang zwischen vier und sieben ist unser Ziel.» Die Liga besteht aus zehn Teams; die ersten vier der Regular Season schaffen es ins Playoff um die Schweizer Meisterschaft, die letzten zwei wehren sich gegen den Abstieg. «Damit wollen wir nichts zu tun haben», sagt Rutz.Der Aufstieg ist der letzte grosse EntwicklungsschrittAngefangen hat die Geschichte des Vereins schon vor seiner offiziellen Gründung am 21. Dezember 2006. Der UHC Flyers war bereits unter diesem Namen und ebenfalls (wie bis heute) mit orangen Trikots an Unihockeyturnieren in der ganzen Schweiz anzutreffen. Keiner spielte gern gegen sie: Nicht etwa, weil sie unsympathisch gewesen wären, sondern weil sie so stark waren. Dies führte dazu, dass der Verein sich in die Meisterschaft einschrieb.«Meine Kellervitrine war gefüllt mit Trophäen. Das war natürlich schön, aber wir wollten mehr», sagt Andreas Rutz. Die Plauschmannschaft war fortan Teil der Meisterschaft – und sie wandelte sich. Ein Stamm blieb über die 15 Jahre stets bestehen, aber es entstanden immer mehr sportliche Ambitionen, was im Team zu Veränderungen führte. Den letzten grossen Schritt haben die Flyers mit dem Aufstieg in die höchste Liga getan.Leistungsträger wie Kühnis und Eschbach bleibenDer Aufstieg ist primär ein Verdienst der ganzen Mannschaft, die eine Saison lang geschlossen auftrat und die Vorgaben von Spielertrainer Hercli Christoffel perfekt umsetzte. Herausragend waren aber auch gewisse Akteure, etwa Chris Eschbach. Er war zehn Jahre lang wichtiger Teil des Grossfeld-NLA-Teams von Waldkirch-St. Gallen und schaffte es dort in rund 230 Spielen auf über 300 Skorerpunkte.«Spieler, die ihre aktive Karriere quasi beenden und zum Kleinfeldhockey wechseln, sind für uns Glücksfälle», sagt An­dreas Rutz. Ein weiterer solcher Spieler ist Klemens Kühnis, in der Region bestens bekannt als zuverlässiger Skorer der Rheintal Gators auf dem Grossfeld und auch bei den Flyers absoluter Torgarant. Die beiden bleiben den Flyers ebenso erhalten wie die Torhüter Rolf Alpiger und Ralf Alder, die Präsident Rutz als «eines der besten Duos der Liga» beschreibt.Der Fokus des Clubs liegt auf der ersten MannschaftDie Flyers waren nicht immer ein so kleiner Verein, sie hatten auch schon Junioren- und Frauenteams. Bei der starken Präsenz der Gators im Rheintal war es aber unmöglich, diese ertragreich zu betreiben, «zudem war es nie unser Interesse, die Gators zu konkurrenzieren», sagt An­dreas Rutz. Er beschreibt das Verhältnis zum grossen Nachbarn als gut und partnerschaftlich.In der nächsten Saison stellen die Flyers auch keine zweite Mannschaft in der Meisterschaft mehr, der Fokus liegt beim Fanionteam und dem Abenteuer in der 1. Liga. Das «Zwei» geht zurück zu den Wurzeln: Es wird aus Plausch trainieren und wohl auch an Unihockeyturnieren anzutreffen sein.Stangenfäscht und Kischta-CupAm nächsten Wochenende sind die Flyers am Freitag, 17., und am  Samstag, 18. Juni, mit einer Bar und einem kleinen Festzelt am Widnauer Stangenfäscht dabei. Für den Verein ist das eine willkommene Gelegenheit, sich im Dorf zeigen zu können; er ist bereits zum fünften Mal dabei. Am Samstag, 3. September, führt der UHC Flyers wieder seinen Kischta-Cup durch. An diesem Turnier spielen Kleinfeldteams von nah und fern – die Gators sind ebenso dabei wie voraussichtlich andere Teams aus der Region – um den Sieg.

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