Nach Bremsspuren im ersten Semester 2022 will Coltene wieder Gas geben

Das Altstätter Dentaltechnikunternehmen Coltene, das Produkte für Zahnarztpraxen und Dentallabors herstellt, verzeichnet in seinen Märkten «eine anhaltend starke Nachfrage». Die Verkäufe von Verbrauchsmaterial entwickelten sich ebenso stabil wie der Auftragseingang bei Investitionsgütern.Doch das Aber folgt auf dem Fuss. Inzwischen sei absehbar, dass das Unternehmen von den guten Bestellungen «im ersten Halbjahr 2022 nicht in vollem Umfang profitieren wird». Bei einzelnen Produkten, besonders bei Geräten der Infektionskontrolle, stocke nämlich die Lieferkette. Es mangle hauptsächlich an elektronischen Komponenten.Das erste Semester 2022 wird lediglich als Delle erachtetColtene rechnet denn auch für das erste Semester 2022 mit weniger Umsatz als in der Vorjahresperiode, konkret mit 130 bis 135 Millionen Franken nach 143,5 Millionen Franken im ersten Semester 2021. Dieses war von ausserordentlich guten Resultaten gekennzeichnet als Folge pandemiebedingter Nachholeffekte. Die operative Marge soll im ersten Semester 2022 zwischen 11 und 12 Prozent des Umsatzes zu liegen kommen nach gut 18 Prozent in der Vorjahresperiode.Trotz dieser erwarteten Rückgänge bleibt das Unternehmen zuversichtlich. Preiserhöhungen infolge Kostensteigerungen könne Coltene mit leichten Verzögerungen am Markt durchsetzen, und in der Beschaffung entspanne sich die Lage allmählich. Deshalb gehe man davon aus, den Lieferrückstand im zweiten Semester 2022 abbauen zu können.Die fragile Weltwirtschaftslage als potenzieller SpielverderberAus diesen Gründen und dank anhaltend hoher Nachfrage nach Dentalprodukten geht Coltene davon aus, dass Umsatz und Gewinn in der zweiten Jahreshälfte 2022 über den Werten des ersten Semesters 2022 und über jenen der Vorjahresperiode liegen werden. Für das ganze Jahr 2022 erwartet das Unternehmen Umsätze auf Vorjahresniveau (279,2 Millionen Franken) und eine operative Marge Richtung Mittelfristziel von 15 Prozent. 2021 hatte Coltene die Marge von 9,4 Prozent auf 15,7 Prozent gesteigert.Das Unternehmen weist darauf hin, der Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 sei durch die aktuelle Weltwirtschaftslage mit Ungewissheiten behaftet. Die Zahlen für das erste Semester 2022 und Details des Geschäftsgangs werden am 5. August 2022 veröffentlicht.