21.02.2022

Nach Ansicht der AgF wird mehr als genug geflogen

Mitte und EVP fordern erweiterte Betriebszeiten für den Flugplatz Altenrhein. Die Aktion gegen Fluglärm protestiert.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Die Mitte-EVP-Fraktion des Kantonsrates machte sich letzte Woche in einer Interpellation an die St. Galler Regierung stark für erleichterte Bedingungen für den Flugplatz Altenrhein (Ausgabe vom 16. Februar). Die Fraktion wünscht sich in ihrem Vorstoss eine regionale Entwicklungsstrategie und regt der Regierung an, sich beim Bund für eine Erweiterung des Staatsvertrags mit Österreich stark zu machen, damit auch über Mittag und an Feiertagen Starts und Landungen in Altenrhein möglich wären.Ausdehnung des Flugbetriebs für AgF inakzeptabelDie Aktion gegen Fluglärm (AgF) wehrt sich gegen diese Forderung. Die Bevölkerung der umliegenden Wohngebiete leide bereits heute unter dem starken Lärm des Flugbetriebs, schreibt der seit 1981 bestehende überparteiliche Verein in einer Medienmitteilung. Jede noch so geringe Ausdehnung des Flugbetriebs sei deswegen inakzeptabel.Die AgF redet auch der Regierung, die sich zum Vorstoss erst noch äussern muss, ins Gewissen: Wo sich die Regierung für den Schutz der Bevölkerung grosser Teile des Kantons vor dem Lärm des Flugverkehrs von und nach Zürich-Kloten stark mache, sollte sie sich auch gegen noch mehr Lärm durch die Fliegerei auf dem eigenen Kantonsgebiet einsetzen.Die Gruppierung argumentiert weiter mit den Klimaschutzzielen des Kantons: Eine Erweiterung des Flugbetriebs in Altenrhein würde diesen zuwiderlaufen, nicht zuletzt wegen des Mehrausstosses an CO2 und weiterer schädlicher Abgase, den zusätzliche Flugbewegungen zur Folge hätten.AgF: Zusätzlicher Nutzen für Wirtschaft nicht belegtDie AgF widerspricht der Mitte- EVP-Fraktion aber bereits, wenn diese hervorhebt, die Ausdehnung der Flugzeiten sei für die Wirtschaft in der Region wichtig. Dies sei lediglich eine nicht belegte Behauptung, entgegnet die AgF und kehrt dabei die Argumentation um: Es sei bisher noch nie überprüfbar dargelegt worden, dass die regionale Wirtschaft durch die heute geltenden Betriebszeiten am regionalen Flugfeld Altenrhein irgendeinen Nachteil erlitten hätte oder dass sich die hiesigen Unternehmen wegen dieser Betriebszeiten ungenügend entwickelt hätten, schreibt die AgF. Und weiter: «Angesichts der jährlich erlaubten 36500 Flugbewegungen von und nach Altenrhein existiert ein solcher Zusammenhang schlicht nicht.» Mit Blick auf offenbar bereits im März stattfindende Gespräche der Regierung mit der Standortgemeinde Thal und den umliegenden Gemeinden fordert die AgF deshalb eine «ganzheitliche Perspektive», die auch den Schutz der Bevölkerung vor Lärm und die Klimabelastung einschliesst.

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