Ihr Hauptaktionär, die Saudi National Bank, hatte neuerliche Hilfen ausgeschlossen. In der Folge rauschte die Aktie am Mittwoch auf ein Allzeittief von 1.55 Franken – der Handel wurde mehrmals ausgesetzt. Sollten die CS-Kapitäne nicht bald das Ruder rumreissen, droht dem Institut ein Bank-Run. Um dem vorzubeugen, stellten die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank der CS 50 Milliarden Franken an frischer Liquidität zur Verfügung.
Erhöhtes Stresslevel
Die «bad news» rund um die Schweizer Grossbank drückten die ohnehin schon angespannte Stimmung an den Börsen. Das Angstbarometer VIX, das die Volatilität des US-Aktienmarktes misst, notierte mit 30 Punkten zeitweise so hoch wie zuletzt im Oktober 2022. Der Angst- & Gier-Index zeigte ein erhöhtes Stresslevel an. Viele Anleger setzten überwiegend auf weniger risikobehaftete Anlagen. Die Renditen für Eidgenossen sanken. Auch Gold war gesucht. Sein Preis kletterte bis auf 1937 US-Dollar pro Unze.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat an ihrer März-Sitzung den Leitzins um 50 Basispunkte auf 3 % angehoben. Damit machen die Währungshüter klar, dass ihr Hauptaugenmerk der Wiederherstellung der Preisstabilität gilt. Für die Anleger bedeutet das, dass der geldpolitische Gegenwind nicht so bald nachlassen wird. Die Rezessionsrisiken in Europa bleiben erhöht. Nach der unglaublichen Liquiditätsflut der letzten 15 Jahre steht den Finanzmärkten ein radikaler Entzug inklusive Nebenwirkungen bevor. Angesichts der nur minim rückläufigen Euro-Inflation erwarten wir, dass die EZB die Leitzinsen bis Sommer auf 3,5 % anheben und danach auf diesem Niveau halten wird.
Die Teuerungsrate in den USA ist im Februar von 6,4 % auf 6 % gesunken. Die Börsen reagierten darauf am Dienstag mit Avancen. Denn unter den Anlegern befeuerte das die Meinung, dass die US-Notenbank in Sachen Zinserhöhungen den Fuss vom Gaspedal nimmt, um den konjunkturellen Schaden zu verringern. Die US-Inflation befindet sich weiter klar über dem Zielwert von 2 %. Sollten die Währungshüter dem Druck der Märkte nachgeben, drohen sie neben ihrer Glaubwürdigkeit auch den Kampf gegen die Teuerung zu verlieren.
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