18.07.2022

Nach 87 Tagen wieder daheim

Mit dem Velo ans Nordkap und zurück mit dem Flieger – die Schönauers trafen letzte Woche wieder in Rebstein ein.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
Cassandra Wüst Drei Monate lang waren Helen und Roland Schönauer mit ihren Fahrrädern unterwegs. 87 Tage, um genau zu sein. Ende April startete das Paar aus Rebstein seine Reise zum Nordkap. Ein Zeitlimit hatten sie sich nicht gesetzt. Nach 60 Tagen und 4387 Kilometern haben sie schliesslich ihr Ziel erreicht. Jetzt sind sie wieder zu Hause. Letzten Mittwoch landete das Paar mit dem Flugzeug in Zürich. «Der erste Kaffee am Flughafen war schon ein Erlebnis. Endlich mal wieder einen richtigen Kaffee geniessen», sagt Roland Schönauer, lacht und fügt hinzu: «Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.» Die Lust am Velofahren ist ihnen in den vergangenen Monaten nicht vergangen. Im Gegenteil, sie denken schon an die nächste Reise mit dem Rad. Vorerst wollen sie aber die Zeit zu Hause geniessen und «die vielen Eindrücke unserer Reise verarbeiten», wie Roland Schönauer sagt.Einfach fahren, soweit man magSchöne Momente haben sie viele erlebt, wie Roland Schönauer erzählt. Er berichtet von Rentieren, denen sie begegnet sind, von beeindruckenden Landschaften und schneebedeckten Fjorden im Norden, von den Fahrten mit der Fähre und von zwischenmenschlichen Begegnungen, die zu Freundschaften führten. «Nichts Unvorhergesehenes kam auf uns zu», sagt Schönauer. Nur das Wetter, das folgte seinem eigenen Plan. Pannen gab es auch keine, abgesehen von einem Reifenwechsel. Was den Schönauers aber am besten gefiel, war das Reisen ohne Zeitdruck. «Wir sind einfach gefahren, ohne zu wissen, wie lange wir Zeit haben und ohne uns ein tägliches Kilometerziel zu setzen», sagt Schönauer. Während sie auf der Fahrt in den Norden nur alle fünf bis sieben Tage eine Pause einlegten, liessen sie es auf der Rückfahrt gemütlicher angehen und hatten Zeit, Fjorde und Buchten zu besuchen. Und da sie nicht die gleiche Strecke durch Deutschland zurückradeln wollten, entschied sich das Paar, von Bergen aus mit dem Flugzeug zurückzureisen – was aber nicht so einfach möglich war. Velos mussten in eine KisteDie Fluggesellschaft Edelweiss schreibt vor, dass ein Fahrrad zum Transport in einer Kiste aufgegeben werden muss. «Wir waren in mehreren Fahrradgeschäften, bis wir eine Schachtel bekamen», sagt Schönauer. Mit wenigen Handgriffen wurden Pedale und andere Teile abgeschraubt, damit die Räder in die Boxen passten. «Eigentlich wollten wir die Räder zum Flughafen bringen und sie dort verpacken. Aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht», sagt Schönauer. Die Rückreise verlief dann reibungslos und vergangenen Mittwoch traf das Paar wieder in Rebstein ein. Dort wurden sie mit einem gemütlichen Grillfest im Haus von Roland Schönauers Bruder empfangen. Wohin die nächste Reise gehen wird, ist zwar noch ungewiss – das Transportmittel steht jedoch fest. HinweisAusführliche Eindrücke von der Reise, die Helen und Roland Schönauer unternommen haben, erhält man auf ihrem Blog schoenauers-unterwegs.ch

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