Als am 7. Oktober ein 61-jähriger E-Bike-Fahrer umgefahren wurde, war dies der Auslöser für eine Prüfung der geltenden Vortrittsregelung. Noch am Abend des Unfalltags war die Kreuzung Industrie-/Kesselbachstrasse an der Stadtratssitzung ein Thema.Immer wieder Unfall mit BlechschadenVor dem 7. Oktober hatte es an der gleichen Stelle öfter gekracht, aber zum Glück war es bei Blechschäden geblieben. Auch der Polizei war die Kreuzung als ein sogenannter Unfallschwerpunkt aufgefallen – und dies, obschon nur ein Teil der Unfälle erfasst ist.Bei kleinen Ereignissen können Betroffene die Angelegenheit ja unter sich und ohne Beizug der Polizei regeln.Die Stopp-Schilder stehen seit 40 JahrenGenau vier Jahrzehnte ist es her, dass der zuvor geltende Rechtsvortritt aufgehoben und durch Stopp-Schilder ersetzt wurde. Seither haben Benützer der Industriestrasse Vortritt (bzw. die Fahrzeuge auf der Schachenstrasse, wie die Strasse in Richtung Lüchingen ab dem Kesselbach heisst).Der Beschluss von 1979 soll nun rückgängig gemacht werden. Eine entsprechende Verfügung des Polizeikommandos war am Montag im «Rheintaler» und in der «Rheintalischen Volkszeitung» zu finden. Falls keine Einsprachen eingehen, wird für die Altstätter Industriestrasse – von der Kriessernstrasse bis zum Kesselbach – in Zukunft wieder der Rechtsvortritt gelten.Rechtsvortritt war schon früher mal ein ThemaDiese Möglichkeit hatte die Polizei schon vor wenigen Jahren ins Spiel gebracht, damals jedoch zweifelte die Stadt, ob die Aufhebung der Stopp-Regelung besser sei.Nach einer neuerlichen Erörterung des Themas hat die Stadt nun doch den Antrag auf die Rückkehr zur Rechtsvortrittsregelung gestellt.Beim Rechtsvortritt handelt es sich um eine Grundregelung auf Nebenstrassen. Zu dieser Grundregelung findet nun also auch die Industriestrasse zurück, wovon nicht nur die Kreuzung beim Kesselbach betroffen ist, sondern noch eine weitere Kreuzung sowie eine Einmündung.Rechtsvortritt verlangt nach angepasstem TempoDie Stadt geht davon aus, dass sich die gefährliche Situation speziell bei der Kreuzung am Kesselbach mit der Entfernung der Stopp-Schilder beheben lässt. Gilt nämlich der Rechtsvortritt, setzt dies eine angemessene Geschwindigkeit aus allen Richtungen voraus, weil jeder Verkehrsteilnehmer mit dem Vortritt eines anderen Fahrers rechnen muss. Oder im Wortlaut der Polizei: «Das Geschwindigkeitsverhalten wird positiv beeinflusst.»Damit der Rechtsvortritt auch jedem klar sein wird, ist beabsichtigt, die Markierungen wie an anderen vergleichbaren Stellen in die Industriestrasse hineinzuziehen.