Max PflügerSchon mit den drei ersten Melodien zeigte der Musikverein Marbach wo es langgeht: Der schmissige Marsch «Start frei», die lüpfige «Fuchsgraben-Polka» und der liebliche und doch kraftvolle Walzer «Rauschende Birken» eröffneten einen bunten Reigen traditioneller Blasmusik und moderner Werke aus der Pop- und Musicalliteratur. Einstudiert hatte das gefällige Programm der neue Dirigent des Vereins, Markus Peter.Der Einstand in der Mehrzweckhalle Amtacker ist ihm mit der abwechslungsreichen Werkauswahl gelungen. Der Musikverein Marbach präsentierte damit einen Unterhaltungsabend, bei dem wirklich die Musik im Mittelpunkt stand, ohne Beiwerk und Schnörkel. «MVM live» mit bemerkenswerter rhythmischer Präzision und reicher Dynamik. Der Egerländer Blasmusikkönig Ernst Mosch (1925 – 1999), dem die Marbacher mit ihrem Unterhaltungsabend gedachten, hätte bestimmt seine Freude daran gehabt. Ebenso wie das Publikum, das nicht nur stürmischen Applaus spendete, sondern sich immer wieder zu rhythmischem Mitklatschen mitreissen liess.Ältere und noch junge MusikantenEine besondere Ehre wurde zwei bewährten Vereinsmitgliedern zuteil. Für 35 Jahre Vereinstreue wurde Franziska Benz geehrt, die musikalisch und als Vorstandsmitglied im Verein immer wieder die Verantwortung mittrug. Gar zu 50 Jahren aktiver Blasmusik durfte Präsidentin Manuela Frei-Dintheer ihrem Kollegen Köbi Benz gratulieren. Beide Jubilare durften eine schöne Musikantenuhr als Erinnerung in Empfang nehmen.Dass der Musikverein Marbach auch auf jüngere Semester zählen darf, bewies sodann das Grüppchen der Jugendmusik unter der Leitung von Remo Dintheer. Er vertrat den regulären Leiter der Jugendmusik, Patrick Ruppanner, der am gleichen Abend als Dirigent den Unterhaltungsabend der Bürgermusik Grub SG leitete. Mit der sorgfältigen Probenarbeit zu den fünf munteren Melodien hat Patrick Ruppanner mit seinen Mädchen und Buben für den Marbacher Musikverein wertvolle Aufbauarbeit geleistet.Klangvolle Soli und tosender ApplausNeben der ausgezeichneten Gesamtleistung fielen auch immer wieder virtuose Soli auf. Besonders dreimal standen die Solisten im Mittelpunkt der Darbietungen: Remo Dintheer erspielte sich mit herrlichen Trommelwirbeln in wechselnden Tempi in «Lieblingstrommler» tosenden Applaus auf offener Szene. Gefühlvoll spielten die Trompeter Mirjam Benz und Janik Frey in «After All» ein herrliches Zwiegespräch. Und Präsidentin Manuela Frei-Dintheer überzeugte in «Bilitis» als Posaunistin. Dass Musikanten auch singen können, zeigten die junge Saxofonistin Kira Heule und Koni Benz, Eufonium, im Duett im Lied «Wir sind Egerländer Musikanten». Das Publikum war begeistert. Und die zwei Sänger bedankten sich beim Publikum in der Zugabe «Danke, liebe Freunde, für den Applaus».