11.11.2018

Musikanten auf der Flucht

Vergnügliche Stunden bereitete der Musikverein seinen Gästen mit seinem Unterhaltungsabend unter dem Titel «Ein Käfig voller Musikanten». Ein Streifzug durch amerikanische Marsch-, Swing-, Soul- und Dixiemusik.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberDa hatten sich die Bernecker Blasmusiker für ihren Unterhaltungsabend etwas wirklich Originelles einfallen lassen. Frei nach der TV-Serie «Ein Käfig voller Helden» gab eine kuriose Geschichte den roten Faden, der durch den Abend führte. Denn ein «Käfig voller Musikanten» sitzt in einem US-Gefängnis fest. Warum dies der Fall ist, bleibt im Dunkeln. Auf jeden Fall konnten die Besucher erleben, wie den Musikern die Flucht gelang.Durch den Abend führte der junge Toggenburger Comedian Fabian Rütsche, der in die Rol­- le des Gefängnisdirektors geschlüpft war. Köstlich sein Kalauern im US-Slang, seine Streiche und Wortwitze. Ein Beispiel: Als die Musiker die inoffizielle US-Hymne «Stars And Stripes Forever» intonierten, forderte er das Publikum auf, aufzustehen und die Hand auf die Brust zu legen. Und nach einer kurzen Pause: «Auf die eigene Brust!»Den musikalischen Auftakt bestritt die Nachwuchsband Popkorn, Musiktalente unter der Leitung von Sonja Reinthaler. Ein fröhliches Bild, wie die 30 Kinder, deren Füsse im Sitzen zum Teil nicht bis zum Boden reichten und in der Luft den Takt mitwippten, mit bereits erstaunlichem Können flotte Stücke intonierten.Es folgte die Jugendmusik Au-Berneck unter der Leitung von Raphael Rebholz. Ebenfalls etwa 30 sehr gut ausgebildete junge Musiker, die einen Sound erzeugten, der noch vor wenigen Jahren so manch einer Erwachsenenmusik gut zu Gesicht gestanden hätte. Passend zum Thema des Abends waren die Jungmusiker in gestreifter Häftlingskluft gekleidet und das Schlaginstrumente-Register probte in echter Panzerknacker-Kleidung bereits den Ausbruch. Der gelang.Stimme mit hohem WiedererkennungswertDirigent Bruno Ritter führte seine Musikanten durch US-inspirierte Blasmusik mit vielen Stilen. Äusserst exakt gespielt, stets mit hervorragenden Leistungen der Solisten. Wie etwa im Dschungelbuch-Stück «The Bare Necessities», bei uns bekannt unter dem Titel «Probier’s mal mit Gemütlichkeit».Während die Band swingte und die Solisten Gaby Strack, Isabella Bischofberger und Patrick Odermatt überzeugten, sah wohl jeder vor seinem geistigen Auge den Bären Balu mit dem Menschenjungen Mogli und dem Affen King Louie tanzen.Absoluter Höhepunkt des musikalischen Abends war dann aber der Dusty-Springfield-Song «Son Of A Preacher Man», komponiert von John Hurley und Ronnie Wilkins. Ein Evergreen, der von Sarah Schläpfer mit grossartiger Stimme und hohem Wiedererkennungswert in einer ei­genen Version gesungen wurde. Nicht nur einmal, denn nach stürmisch verlangter Zugabe sang sie den Song zum Vergnügen der Zuhörer noch einmal. Insgesamt boten die Musikanten des MV Berneck an diesem Abend wieder Unterhaltung vom Feinsten.HinweisMehr Fotos auf rheintaler.ch unter «Bilderstrecken».

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