29.09.2019

Musikalische und kulturelle Akzente gesetzt

Zum Konzert mit unterschiedlichsten Kompositionen lud die Musikschule Mittelrheintal am vergangenen Freitag ein.

Gestaltet wurden die musikalischen fünf Viertelstunden in der Kanti-Aula von den Lehrkräften Ulrike Neubacher (Harfe), Peter Engl (Klarinette) und Rafael Frei (Saxofon). Als Korrepetitor begleitete den Saxofonisten der Pianist Yunus Kaya.Aufgeführt wurden kurze Werke von Paul Reade (1943 –1997), England, Edison Denisov (1929 – 1996), Russland, Bernard Andrès (geb. 1941), Frankreich, Jacob Ter Veldhuis (geb. 1951), Niederlande, und Arvo Pärt (geb. 1935), Estland. «Musik im Zentrum will neben der Organisation eines hervorragenden Musikunterrichts auch kulturelle Akzente setzen», sagte Musikschulleiter Roland Stillhard zur Begrüssung zum dritten Konzert in der Reihe «Cardinal Points». Im Dezember wird dann zum vierten und letzten Anlass dieser Konzertreihe eingeladen.Ulrike Neubacher und Peter Engl eröffneten den Abend mit einem bezaubernden Zwiegespräch zwischen Klarinette und Harfe. Mit eingängigen Melodien zeichneten sie das Bild eines viktorianisch-englischen Gartens. Mit perlenden Klängen zauberte die Harfenistin den federleichten Tanz der Bienen und Schmetterlinge um die Kräuterblüten.Ein völlig anderes, von Jazz und Pop beeinflusstes Klangbild des 20. Jahrhunderts liess Rafael Frei zur Piano-Begleitung von Yunus Kaya in der Aula der Kantonsschule erklingen: temperamentvoll, kräftig, modern, anspruchsvoll und doch unterhaltend für die Aufführenden und die Zuhörer bis hin zum explosiven Ausbruch am Schluss des Stückes aus der Feder des Russen Denisov. Und mit lang gezogenen Klarinettenklängen gemalt, folgte das Bild der sich in den Meereswogen schaukelnden Algen. Komponiert hatte die sieben Bilder dazu der Franzose Andrès. Dann folgte einer der Höhepunkte des abwechslungsreichen Abends.Verteilt über vier Notenständer lagen die Aufzeichnungen zum «Pimpin» für Baritonsaxofon vor Rafael Frei ausgebreitet. Darum, weil er zum Blättern während des rund achteinhalbminütigen Solos ohnehin keine Zeit gehabt hätte. Der Komponist Jacob Ter Veldhuis hatte dazu selbst geschrieben: «Das Stück ist technisch sehr anspruchsvoll und muss mit viel Energie und Konzentration gespielt werden. Es gibt keine Zeit zum Entspannen.» Rafael Frei genügte diesen Ansprüchen. Das Publikum war von seiner ausdrucksvollen Interpretation begeistert.Mit der estnischen Komposition «Spiegel im Spiegel» von Arvo Pärt klang der Abend wieder ruhiger aus. In der von der Klarinette fein gemalten Abenddämmerung liess Ulrike Neubacher auf der Harfe zart die Abendglocken erklingen und führte die Zuhörer nach dem aufregend jazzigen Saxofonwerk zurück zur Ruhe. (mp)

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