09.11.2020

Musik wieder unter die Leute bringen

Der neue Verein «a new day» will Publikum und Künstler mit speziellen Events einander wieder näherbringen.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Als im März das Konzertleben von der Coronapandemie plötzlich gestoppt wurde, die musikalischen Events und andere kulturelle Veranstaltungen nach und nach abgesagt wurden und das Coronavirus so das Konzertleben komplett veränderte, suchten Paul Gruber aus Rebstein und Meinrad Keel aus Diepoldsau nach neuen Konzertideen und Live-Momenten.«Wir fragten uns, wie wir die Musik wieder mitten in unser Leben bringen können», sagt Paul Gruber. Die beiden Hobbymusiker der Band «a new day» gründeten spontan den gleichnamigen Verein, der als eine Nonprofit-Organisation Veranstaltungen für Musiker durchführen möchte. Im Mittelpunkt stehen sowohl professionelle als auch Hobbymusiker, Bands, Ton- und Lichttechniker sowie Eventveranstalter aus verschiedensten Musikbereichen. «Die Coronakrise trifft die ganze Schweizer Musikszene in ihrer Existenz», sagt Paul Gruber.Sofort 19 Zusagen von Musikern erhaltenPaul Gruber und Meinrad Keel gingen davon aus, dass das Jahr 2020 für die meisten Musi-ker, Eventveranstalter und Kulturschaffende eine besonders schwierige Zeit sein wird. Dagegen wollten sie etwas unternehmen und versuchten, eine gemeinsame Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die beiden machten sich auf die Suche nach Partnern und wurden positiv überrascht. Spontan haben 19 Musiker eine Teilnahme am ersten gemeinsamen Event zugesagt, genauso wie Tontechniker, Eventveranstalter und Caterer. Viele Helfer wie Grafiker und Webdesigner stellten ihre Arbeit kostenlos zur Verfügung. Innerhalb von drei Wochen stand der erste Event, eine Living Room Session, im Widebaumsaal in Widnau.Auf den 19. Dezember war der erste Rheintaler Musikertreff terminiert. Man war gespannt, welche Kombinationen sich an einer der Sessions präsentieren würden. Mit dabei gewesen wären die fünf Musiker der Gruppe «a new day», Paul Gruber, Meinrad Keel, Sonja Enzler, Pascal Brühwiler und Pehah Souzzaa, sowie viele Rheintaler Sänger und Musiker: Valerie Meerten, Mäx Feuerstein, Luis Dominguez, Amber Rae, Roman Elsener, Carlo Lorenzi, Manuel Angelini, Manuel Ribar, Al Stonehouse, Paul Papp, Kai Glatt, Philipp Keller und Roger Wild. «Das Schwierigste war, die Profis an einem gemeinsamen Abend zusammenzubringen», sagt Paul Gruber.Der Gewinn wird unter allen geteiltDa es sich um eine Non-Profit-Veranstaltung handelt, sollte ein allfälliger finanzieller Überschuss unter allen Beteiligten aufgeteilt werden. Obwohl bei vielen Musikern Ende Monat der Lohn fehlt, waren alle bereit mitzumachen – auch dann, wenn am Schluss keine Gage rausspränge.«Musikertreffs haben im Rheintal eine lange Tradition und erlebten vor allem Anfang der Achtzigerjahre unter der Organisation von Peter Sieber ih-ren Höhepunkt. Bekannt waren Musikertreffs im «Rebstock» in Rebstein, «Bären», Widnau, «Seitensprung» in Kobelwies, «Harmonie», Altstätten, und im «Falken» in Büriswilen. Dort kamen spontan Musiker zu so genannten Living Room Sessions zusammen. «Es war eine Art rockiges Stubete», sagt Meinrad Keel. Bekannt gewesen waren auch die legendären Talentabende im Widebaumsaal mit Sigi Schallert.Der erste Anlass musste bereits verschoben werdenAuf dieser Schiene möchte der Verein «a new day» weiterfahren. «Wir stellen uns ein Event pro Jahr vor», erklärt Paul Gruber. Das Ganze müsse jedoch auch ein gewisses Niveau haben, sollte gut durchdacht sein. «An so einem Event sollen Anfänger die Möglichkeit haben, mit Profis zusammenzuspielen, oder ein Männerchor mit einer Rockband aufzutreten», sagt Gruber.Einmal mehr machte die Coronapandemie dem Verein einen Strich durch die Rechnung. Eine Durchführung im Dezember scheint unmöglich. Ein Verschiebedatum musste her. So findet nun die erste Living Room Session am 1. Mai 2021 statt. Die Besucherzahl ist auf 100 Personen limitiert.www.livingroomsession.ch

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