28.10.2019

Musik strahlte in Grösse und Reife

Zu einem Konzert mit emotional farbiger Musik lud der Altstätter Konzertzyklus ein.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Max PflügerIm Jahr 2011 gegründeten Kammerorchester St. Gallen musizieren unter der Direktion von Mathias Kleiböhmer talentierte Laien und professionelle Streicher. Höchstleistungen und voller GenussUnter ihnen der Altstätter Amateurbratschist Clemens Jäger, Arzt und Vizepräsident des Konzertzyklus Altstätten. Als Solistin wirkte die in St. Gallen tätige Vorarlberger Organistin Imelda Natter. Die Streicher eröffneten das Konzert mit der Sarabande op. 9 Nr. 1 von Camille Saint-Saëns (1835 – 1921). Es folgte das Orgelkonzert in G-Dur op. 18/1 von Marianus Königsperger (1708 – 1769). Nach der Streicher-Suite «Idyll» des tschechischen Komponisten Leoš Janáček (1854 – 1928) schloss das sonntägliche Abendkonzert in der evangelischen Kirche mit dem Orgelkonzert in F-Dur op. 137 von Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901). Die Werkauswahl des Abends ist als hervorragend gelungen zu bewerten. Weniger bekannte Komponisten wie Königsperger und Janáček erwiesen sich für viele als edle Perlen, die es neu zu entdecken galt. Sätze mit Anklängen an folkloristische Musik, besinnliche und tiefgründige Musik und tänzerische Sätze wechselten in bunter Folge. Der Dirigent Mathias Kleiböhmer riss mit seiner gefühlvollen und mit vollem Körpereinsatz unterstützen Leitung des Orchesters seine Musiker mit und animierte sie zu Höchstleistungen. Ein Genuss, ihm bei seiner Arbeit zuzusehen. In den beiden Orgelkonzerten erwies sich die Organistin Imelda Natter dem hervorragenden Streichorchester als ebenbürtig. Standing Ovations und Verzicht auf ZugabeFlink liess sie die Orgelpfeifen in höchsten Tönen über dem Boden der Violinen und Bratschen tanzen. Leicht und locker zauberte sie in ihren Soli formschöne Klangbilder. Nach den überwiegend klassischen Harmonien der ersten drei Werke führte das Orgelkonzert von Rheinberger dann über zu moderneren Tonwelten. Die Aufführenden liessen es so zu einem kraftvollen Schlusspunkt werden, dem nichts mehr hinzuzufügen war. Und in diesem Sinne verzichteten sie zu Recht auf eine Zugabe, die zum gelungenen Konzertkonzept kaum mehr etwas beigetragen hätte.Mit einer Standing Ovations bedankte sich das Publikum nach rund fünf Viertelstunden für die begeisternd schöne und mehrheitlich festlich-fröhliche und temperamentvolle Musik: Ein stimmiges Konzert für den Ausklang des Wochenendes.

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