24.03.2021

Musik an Ostern miteinander teilen

Ab Karfreitag lädt die Musikschule Am Alten Rhein zur Ostereiersuche. Unter jedem Ei versteckt sich eine Darbietung.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidAuf einem Waldbild, das auf der Website der Musikschule Am Alten Rhein ab Karfreitag, 2. April, aufgeschaltet ist, können Interessierte virtuelle Ostereier suchen. «Klickt man auf ein Ei, werden musikalische Einlagen der Schülerinnen und Schüler per Video gezeigt», sagt Musikschulleiter Rainer Thiede, «wer ausserdem das richtige Ei findet, nimmt an einem Gewinnspiel teil.» Es werden über 20 Videos aus fast der Hälfte aller Instrumental- und Vokalklassen vertreten sein.Volksmusik mit dem SchwyzerörgeliDie Darbietungen sind zwischen zwei und acht Minuten lang und reichen von Solos über Duette bis zu kleinen Ensembles. Nebst einfachen Melodien und Musikstücken werden auch schwierige Sonaten und Etüden zu hören sein. «Die Schülerinnen und Schüler haben keine Aufwände gescheut, um tolle Darbietungen abzuliefern», sagt Rainer Thiede, «so haben wir nicht nur Klavier, Bläser, Streicher, Gitarren und Akkordeon am Start, sondern auch Popsongs und Beiträge am Schlagzeug.» Es gebe sogar Volksmusik mit dem Schwyzerörgeli. Für die Lehrerschaft, aber auch für die Schülerinnen und Schüler, biete die intensive Erarbeitung ein willkommenes Ziel, auf das es sich hinzuarbeiten lohnt. Wegen der schon seit Längerem fehlenden Auftrittsmöglichkeiten sei dies für die Schüler auch eine Möglichkeit, den Eltern, Grosseltern und Verwandten etwas vom eigenen Musizieren zu zeigen.Der Applaus am Schluss fehlt«Ich finde, es ist in solch schwierigen Situationen wichtig, anderen eine Freude zu bereiten», sagt Ambra Niederer aus St. Margrethen. Die 14-Jährige, die seit neun Jahren Gitarre spielt, mag das Projekt, da sie endlich wieder ein Ziel hatte, auf das sie hinarbeiten konnte. «Normalerweise sind die Konzerte dafür da, aber diese wurden alle abgesagt», sagt Ambra Niederer.Auch wenn es angenehmer sei, ohne Publikum aufzunehmen, findet sie Konzerte mit Publikum schöner. «Wenn man vor Publikum spielt, ist es ein ganz anderes Gefühl.» Man sehe die Reaktionen der Zuhörer und wisse sofort, wofür man geprobt hat.Die Freude an der Musik weitergebenDie Rheinecker Maurice Keller und Mia sind mit dem Akkordeon zu hören. Dafür haben sie nicht nur einzeln, sondern vor allem gemeinsam geprobt. «Es gefällt uns gut, dass wir zusammen spielen können», sagen die Jungmusiker. Die beiden Zehnjährigen seien nicht sonderlich nervös gewesen, schliesslich könne man allfällige Fehler bei einer Videoaufnahme vergessen machen, indem man alles wiederholt. Während Maurice Keller den Videoauftritt dem Konzert auf der Bühne vorzieht, findet Mia Konzerte mit Zuhörern spannender. Aber beide sind sich einig: «Der Applaus am Schluss eines Konzertes fehlt.»«Mir ist es wichtig, Musik mit anderen Leuten zu teilen», sagt die 17-jährige Isabella Wagner, «wenn schon nicht mit Konzerten, dann wenigstens per Video.» Es sei definitiv ein anderes Gefühl, eine Aufnahme zu machen als bei einem Konzert vor Publikum zu spielen. «Trotz Corona können wir so aber ein kleines Konzert veranstalten und den Menschen, denen es in dieser Zeit vielleicht nicht so gut geht und allen, die Freude an der Musik haben, etwas Gutes tun», sagt Isabella Wagner. Der Thalerin, die seit zwölf Jahren Klavier spielt, fehlt bei einem Video die Energie des Publikums, das ein Konzert ausmache.Obwohl man bei der Videoaufnahme mehrere Versuche zur Verfügung habe, sei sie etwas nervös gewesen, verrät Julia Spieler aus Thal. Der Zehnjährigen sei es wichtig, nach drei Jahren Harfe Unterricht zu zeigen, was sie schon alles gelernt hat. «Ich freue mich, dass ich bald die Ostereier anklicken kann, um die Videos der anderen Musikschüler zu sehen.»Anders empfand Nadin Egeter aus Staad das Spielen vor der Kamera: «Ich war nervöser als vor Publikum», sagt die 10-Jährige. Ohnehin gefalle ihr das Konzert vor Gästen besser. «Weil es im Moment geschieht, nur für diese Menschen», so die Staadlerin. Das Video sei je nach dem für alle zugänglich. Dennoch habe sie keinen Moment gezögert, beim Projekt mitzuwirken: «Es ist cool, ein Instrument zu spielen. Mit dem Video können wir die Freude am Instrument und der Musik zeigen und weitergeben», sagt Nadin Egeter.HinweisWeitere Informationen unter www.msaar.ch/ostern

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