17.05.2021

Mozart hätte es wohl auch gefallen

Der Konzertzyklus Altstätten hat begonnen. Im Kulturraum Jung Rhy ertönten Werke der Wiener Klassik.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Mit einem strahlenden Orchesterkonzert nahm der Konzertzyklus Altstätten am Sonntagabend seine Tätigkeit wieder auf. Und das Publikum hatte grossen Hunger nach schöner Musik. Gleich zweimal hintereinander konnte der Kulturraum Jung Rhy gefüllt werden.«Ein Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht. Es geht angenehm in die Ohren», dies schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) zu seinem Klavierkonzert in C-Dur KV 246. Eingerahmt von drei Streichersonaten aus der gleichen Epoche bildete dieses Werk mit der Pianistin Lisa Maria Schachtschneider das Rückgrat des Abends.Leicht, locker und unterhaltsamUnd was Mozart zu seinem Werk geschrieben hat, hätte man gerade so gut auch zu den drei anderen Werken schreiben können. Denn René Häfelfinger hatte zusammen mit der Solistin und dem Ostschweizer Haydn- Mozart-Orchester ein herrliches Frühjahrskonzert einstudiert: leicht, locker und unterhaltsam, alles in Dur. Rund um Mozart erklang die Sinfonia Venezia in D-Dur von Antonio Salieri (1750 – 1825), die Sinfonie in G-Dur von Georg Matthias Monn (1717 – 1750) und die Sinfonie Nr. 40 in F-Dur von Joseph Haydn (1732 – 1809).Pianistin mit reichem ErfahrungsschatzLisa Maria Schachtschneider begann bereits im Alter von fünf Jahren in Hamburg mit der Ausbildung auf dem Klavier. Nach dem Abitur in Nürnberg erarbeitete sie sich an den Musikhochschulen Nürnberg und Würzburg das musikpädagogische und das künstlerische Diplom sowie das Konzertdiplom. Mit zahlreichen Auftritten in Deutschland und Kanada, in der Schweiz und in Österreich schuf sie sich einen guten Namen. Sie kann auf vier Jahre Tätigkeit als Dozentin für Klavier an der Universität und Musikhochschule Würzburg zurückblicken und ist heute an der Musikschule Oberrheintal in Altstätten als Klavierlehrerin tätig.Mit flinken Fingern hüpfte Lisa Maria Schachtschneider über die Klaviatur ihres Instrumentes und liess die Melodien von ganz fein flüsternd bis majestätisch und kraftvoll, dynamisch breit und eindrücklich durch den Raum schweben. Mit ihren Solopassagen begeisterte sie die Zuhörer.Das Ostschweizer Haydn-Mozart-Orchester wird von seinem Gründer René Häfelfinger geleitet. Der ehemalige Pfarrer von Marbach studierte am Konservatorium Feldkirch Musik und ist hierzulande durch viele Konzerte als Block- und Traversflötenspieler bekannt. Seine Orchestermusiker – Streicher, zwei Oboen und zwei Hörner – kommen aus der Ostschweiz, dem Vorarlberg und dem Raum Winterthur. Am Konzert vom Sonntagabend brillierten sie einmal mehr mit gefälligen Melodien, hohem technischen Können und grossartiger Musikalität.Orchester steht der Pianistin in nichts nachEs gelang René Häfelfinger, zusammen mit ihnen einen Klangkörper zu bilden, der die Noten der Komponisten lebendig werden liess. Im schlicht dekorierten Raum der ehemaligen Kirche wurde der damalige Wiener Adel in der gediegenen Klangwolke wieder gegenwärtig: anmutig und stilvoll. In Musikalität und technischem Können stand das Orchester der Pianistin in nichts nach.Erfüllt vom Gehörten und glücklich, wieder einmal Musik erlebt zu haben, wurden die Gäste in den ausklingenden Sonntagabend entlassen.

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