12.05.2019

Motorendonner und tiefe Furchen

Das jährlich stattfindende Motocross Oberriet brachte wieder tollen Motosport, begeisterte Zuschauer und coole Partys bis in die Nacht. Harter Sport für harte Athletinnen und Athleten.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
 Immer wieder ist es ein aufregender, spannender und geradezu emotionaler Moment. Der Moment, in dem die in einer oder zwei Reihen am Startbalken aufgereihten Motocrossfahrer das Zeichen bekommen, dass es jetzt gleich losgeht.Wenn die Gashand offen steht und die Motoren auf Touren gebracht werden. Sich das Wummern der Viertakter mit dem Kreischen der Zweitakter mischt, der Startbalken fällt und die Meute in einem wilden Haufen auf die Strecke prescht. Ein Rudel von bunten Helmen und farbigen Motorsportgeräten, das hinter sich eine Fontäne aus Matsch und Dreck herzieht.Anspruchsvoller, länger und schnellerIn diesem Jahr war die Strecke beim Motocross-Spektakel zwischen Montlingen und Kriessern noch anspruchsvoller, länger und schneller als früher. Denn das Organisationskomitee konnte nochmals einen Drittel mehr Grünfläche für diesen einzigen relevanten Cross-Event im Rheintal bekommen. «Dadurch konnten wir die Strecke länger und geräumiger gestalten», sagt Pascal Imoberdorf, selbst begeisterter Motocrossfahrer und OK-Präsident, «wir haben längere Geraden und nicht nur enge, sondern auch weiter geschwungene Kurven. Wodurch die Strecke auch schneller wurde.»Wie immer waren Sprünge selten, die Strecke war dennoch technisch anspruchsvoll. Durch das wechselhafte Wetter, das im Fünfminuten-Takt Regen, Sturm und Trockenheit brachte, wechselten auch die Streckenverhältnisse von Runde zu Runde, taten sich neue Bremslöcher auf und bildeten sich die berüchtigten tiefen Furchen. Es war konditions- und kraftraubend für die in den vielen Klassen teilnehmenden 340 Fahrerinnen und Fahrer.Für alte Crossliebhaber und KennerNoch etwas war in diesem Jahr anders. Die Organisatoren hatten die Idee, das Fahrerlager so zu verlegen, dass die Zuschauer bei ihrem Anmarsch zur Strecke mitten durch die Motorhomes und Zelte der Teams laufen konnten. Ausserdem gab es mit dem Kawasaki-Cup einen neuen Event zu bewundern – eine Motocross-Serie, in der man zur Teilnahme keine Lizenz braucht. Einzige Bedingung ist, dass der hoffnungsvolle Crack auf einer von einem Schweizer Händler erworbenen Maschine des Cup-Namensstifters sitzt.Etwas für alte Crossliebhaber und Kenner war die Klasse der Oldtimer. Dort gab es wieder den alten Sound, das Lied von grossen Hubräumen, von Einzylinder-Dampfhammern und Pseudo-Schalldämpfern zu hören.Wie immer war auch eine grosse Rheintaler Fraktion aktiv. Die besten Akzente konnte Michelle Zünd aus Kriessern setzen, die in der Tageswertung des Women Cup mit einem fünften und einem dritten Platz in den zwei Läufen den vierten Gesamtrang belegte. Ihre Schwestern Nina und Katja Zünd wurden Zehnte bzw. Zwölfte. Ein gutes Ergebnis erreichte auch Silvio Kehl aus Eichberg mit dem 13. Rang in der Tageswertung in der Klasse National MX2.Resultatewww.mylaps.comMehr Bilder: www.rheintaler.ch

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