Fürs Zustandekommen der Motion hätten 300 Unterschriften von Widnauer Stimmberechtigten genügt. Die Motionärinnen und Motionäre werten ihren Erfolg zweieinhalb Monate nach dem Sammelbeginn als «erfreulich klaren Auftrag an den Gemeinderat, im Sinne der Motion aktiv zu werden». Gewünscht wird eine Gesamtplanung für die fast eine Hektare grosse, dreieckige Fläche, die von Binnenkanal, Hauptstrasse und Neugasse begrenzt wird.«Statt gerannt wurde eher geschlendert»Die Forderung «rennt offene Türen ein», schrieb der Gemeinderat bereits Mitte April in einer Medienmitteilung. Seit Jahren arbeite der Rat daran, die für die Zentrumsentwicklung nötigen Grundvoraussetzungen zu schaffen. So seien etwa sukzessive (für eine künftige Gesamtplanung nötige) private Grundstücke erworben worden.Die Motionärinnen und Motionäre freuen sich, dass der Gemeinderat der Motion «Wohlwollen entgegenbringt». Allerdings lasse sich hier «kaum von Rennen sprechen», eher sei bisher geschlendert worden. Seit 1992 habe es diverse Vorstösse, Ideen und Bemühungen zur Gestaltung des Platzes gegeben.Als das Motionskomitee im letzten Herbst das Sammeln von Unterschriften beschlossen habe, sei «noch keinerlei Entwicklung in unserem Sinn bekannt» gewesen. Gleichzeitig sei das Hochwasserprojekt Binnenkanal näher gerückt, doch Teillösungen seien nicht zielführend, und eine breite Diskussion über das Ziel fehle bis jetzt.Gesamtplanung und Diskussion gewünschtDas Komitee wünscht sich eine umfangreiche Diskussion, ein definiertes Ziel und eine Gesamtplanung zu Ausführung, Kosten und Etappen. Die Volksmotion fordert den Gemeinderat auf, jetzt mit der Gesamtplanung für das zentral gelegene Areal zu beginnen, auf dem sich u.a. der grosse Parkplatz befindet. An der nächsten Bürgerversammlung solle der Rat darlegen, wie er weiter vorzugehen gedenke.Weil die Fläche, um die es geht, ein Dreieck bildet, wurden die 514 Unterschriften in einer dreieckigen Schachtel überreicht. Der frühere Gemeinderat Armin (Armando) Köppel als Mitglied des Motionskomitees meinte am Abend, die symbolhafte Dreiecksschachtel eigne sich auch als Keil. Dieser lasse sich rasch einschieben, sollten die vom Gemeinderat erwähnten «offenen Türen» sich wider Erwarten doch plötzlich schliessen wollen.