Im Rheintal kommt in den nächsten zwei Jahren modernste Technik zum Einsatz. Im Perimetergebiet zwischen Widnau-Diepolds- au und Oberriet sollen Bohrungen Aufschluss über die Be- schaffenheit der Erdschichten geben.Um die Bodenkartierung auf den neusten Stand zu bringen, hat sich der Verein St. Galler Rheintal mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaft in Verbindung gesetzt, um ein entsprechendes Forschungsprojekt auf die Beine zu stellen. «Wir haben 2016 eine Vorprojektstudie in Auftrag gegeben», sagte Rolf Huber, Präsident der Fachgruppe Siedlung und Landschaft im Verein St. Galler Rheintal. Im Frühjahr 2018 habe der Verein den Auftrag für das Forschungsprojekt vergeben. «Die neue Bodenkartierung soll vor allem als wichtige Grundlage für die anstehenden Bodenerhaltungsmassnahmen dienen», sagte Huber. Man wolle parat sein für die Aufschüttungen der Böden, wenn bei der Umsetzung des Projektes Rhesi eine grosse Menge Material anfällt.An den Kosten für das Forschungsprojekt von 388000 Franken beteiligen sich der Bund, der Kanton und zu einem Drittel die Internationale Rheinregulierung. «Für die Politischen Gemeinden und die Ortsgemeinden entstehen keine Kosten», sagte Rolf Huber.2000 Hektaren grosses ForschungsgebietDer Schlussbericht der Bodenkartierung wird im Herbst 2021 erwartet. Bis dahin tragen die Forscher viele unterschiedliche Daten zusammen. Als Basis dient eine Bodenkarte aus der Mitte der 1970er-Jahre. Weitere Daten ergeben sich aus den Bohrungen. Eine eigens dafür konstruierte Maschine wurde vergangenen Dezember erfolgreich getestet. «Die Proben werden optisch bewertet, andererseits mit einer speziellen Kamera, die über die Beschaffenheit der unterschiedlichen Schichten Aufschluss gibt», sagte Stefan Oechslin, Mitglied der Forschungsgruppe. Eine wichtige Rolle bei der Erkundung der Moorböden spielen die Landwirte. Ihre Erfahrungen sollen in die Forschung einfliessen.Das Erstellen einer Bodenkarte mit allen organischen Böden auf der Perimeterfläche von etwa 2000 Hektaren ist nur ein Ziel der Arbeit. Weiter dient sie der Weiterentwicklung neuer effizienter Kartierungsmethoden sowie der Integration aller modernen Hilfsmittel wie beispielsweise Satelliten- und Drohnenbilder.Ein weiteres Ergebnis der Forschungsarbeit ist eine Analyse der aktuellen und zukünftigen Probleme der Bodenfruchtbarkeit sowie das Erarbeiten einer Entscheidungsgrundlage zur langfristigen Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und der Bewirtschaftung des Wasserhaushaltes. Weiter soll der Bericht Empfehlungen für das Anpassen und Innovationen für Anbaumethoden enthalten. Die neue Bodenkarte soll aufzeigen, wo das Auffüllen von Boden sinnvoll ist.