Yves SolenthalerIn der 90. Minute durfte Widnau einen Eckball treten – die Positionskämpfe im Strafraum waren im Gang, als sich auch endlich ein Widnauer anschickte, zur Ausführung des Corners zu schreiten.Diese nicht vorhandene Entschlossenheit macht deutlich, warum Montlingen in Widnau relativ einfach zum Sieg kam: Die Gäste störten die Favoriten früh im Spielaufbau, diese fanden nie ein Rezept gegen die aufsässigen Montlinger. Nach dem Seitenwechsel kam Widnau kaum mehr zu einer gefährlichen Aktion. Montlingens Karatay hatte bei Kontern dagegen zwei-, drei Mal das 2:0 für die Gäste auf dem Fuss. Montlingen lässt Widnau nicht ins Spiel kommenRückblickend gesehen, war die Startviertelstunde die stärkste Widnauer Phase. Sie kamen zwar schon zu Beginn mit ihren Kombinationen nicht durch – aber Noah Thönigs List ermöglichte dem FCW zwei Chancen. In der 8. Minute konnte Goalie Lüchinger seinen Lobball gerade über die Latte lenken und in der 14. Minute war Lüchinger Sekundenbruchteile vor Thönig am Ball.Aus dem Nichts, praktisch mit dem ersten Angriff, gingen die Montlinger nach 25 Minuten durch einen Schuss von Fabian Wüst in Führung.Widnau berappelte sich zehn Minuten später wieder. Aber Nüesch traf den Ball nicht richtig (36.) und Thönig zielte zu hoch (40. Minute). Kurz vor der Pause rettete auf der anderen Seite Faleschini für den geschlagenen Goalie Hammer bei Karatays Gegenstoss.Die zweite Halbzeit verlief ziemlich verkrampft – was vor allem daran lag, dass es Widnau nicht schaffte, richtig Druck zu machen. Wie am Sonntag, als Widnau schon gegen Ems 0:1 zurücklag, stellte Trainer Sven Sonderegger auf eine Dreier-Abwehr um _ allerdings wirkte sich die Konzentration auf die Offensive nicht aufs Geschehen aus.Die weiten Bälle gerieten meist zu weitDie Widnauer scheinen den kleineren Aegeten-Nebenplatz nicht richtig vermessen zu haben – ihre Bälle landeten oft im Out. Und die vielen aus Hilflosigkeit geschlagenen weiten Pässe gerieten meist viel zu weit.«Wir wusste, dass Widnau oft über Daniel Lässer spielt», sagt Montlingens Trainer Andreas Lüchinger, «deshalb haben wir versucht, sie beim Spielaufbau zu stören.» Das ist gelungen – so sehr, dass Widnau in der Offensive kaum stattfand. Übers Traumlos im Schweizer Cup sinnierte Lüchinger aber nicht: «Wichtiger ist, dass wir unsere Punkte in der Meisterschaft holen.»f Cup-Vorrunde, HalbfinalWidnau (2.) – Montlingen (2.) 0:1 (0:1)Aegeten – 650 Zuschauer – SR: Helbling.Tor: 25. Wüst 0:1.Widnau: Hammer; Faleschini, Aggeler, Lüchinger, Giovetti (85. Heeb); Lässer, S. Thönig (69. Massari); Nüesch, N. Thönig, Lamorte (87. Gröber); Abdoski.Montlingen: Samuel Lüchinger; Walt, Bont, Demirtas (24. Jokiel), Haltiner; Tiziani, Sandro Lüchinger; Bojaxhi (85. Meier), Wüst, Berisha; Karatay (90. K. Lüchinger).Gelbe Karten: 44. Jokiel; 50. Giovetti, 56. Bojaxhi, 61. Lamorte, 64. Faleschini, 90. Walt.Zweiter Halbfinal: Flawil (3. Liga) – Amriswil (2.) 1:5 (1:3).