Fanmärsche kennt man von der Super League her, wenn die Anhänger zu Hunderten ins Stadion pilgern, in dem ihre Mannschaft gastiert. In Erinnerung bleibt auch der riesige Fanmarsch, den die FC-St.Gallen-Fans vor einem Jahr in Bern im Vorfeld des Cupfinals gegen Lugano veranstalteten. Sie verwandelten die Bundesstadt in eine grün-weisse Festhütte – zumindest vor dem Spiel.
Am Sonntag nahm sich der FC Montlingen daran ein Vorbild. Um Mittag trafen sich auf dem Kolbenstein mehrere Dutzend Fans, die anschliessend zusammen eine herrliche Rietwanderung unternahmen. Gegen halb zwei traf die «Gruppe Wandern» bei Dominik Sieber ein, dem Präsidenten des FC Montlingen. Dieser hat nämlich kürzlich unweit des Altstätter Bahnhofes ein schmuckes Eigenheim bezogen. Dort gab es im Garten des «Sonnenbräu»-Marketingchefs eine Verpflegung.
Nicht mehr nach Schluein, dafür nach Altstätten
«Wir sind früher immer mit dem Car zu den Auswärtsspielen nach Schluein gefahren», sagt Sieber. Dies ist in dieser Saison nicht mehr möglich, weil die Bündner Ende letzter Saison in die 3. Liga abgestiegen sind (Klammerbemerkung der Redaktion: Nächste Saison dürfte es dafür ins Puschlav gehen, denn Valposchiavo Calcio steht in der 3. Liga, Gruppe 1, kurz vor dem Aufstieg!). Sieber sagt: «Dann kam unser Eventchef Sven Hasler auf die Idee des Fanmarsches ans Derby und das setzen wir jetzt um.»
Gut gelaunt lief der rot-weisse Tross mit rund 60 Fans zusammen auf die Gesa, wo sie für mehr als nur einen Farbtupfer verantwortlich waren. «Die Gesa soll ja schliesslich rot-weiss leuchten», sagte einer der Fans. Es scheint so, als ob die Wetterköche eine Sympathie für den FC Montlingen hegen, denn zum gefühlt ersten Mal in diesem Frühling herrschte am Sonntag T-Shirt-Wetter. Wäre das Derby am letzten Sonntag gewesen, hätte es mehr als nur nasse Füsse gegeben.