25.07.2018

Monolith und Platz für 360 Urnen

Wegen der immer grösseren Nachfrage nach Urnenbestattungen im Gemeinschaftsgrab wurde gestern auf dem Friedhof ein weiterer Sandstein-Monolith der St. Galler Bildhauerin Ingrid Tekenbroek installiert.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraIm Rahmen der Neugestaltung des Widnauer Friedhofs vor zwölf Jahren wurden verschiedene neue Bestattungsangebote geschaffen, unter anderem das Urnen-Gemeinschaftsgrab mit Namensnennung.Bei einem Wettbewerb wurde der Entwurf der Künstlerin Ingrid Tekenbroek ausgewählt. Noch im gleichen Jahr konnte der Kubus «Monolith» mit 48 Urnenplätzen eingeweiht werden. Nur noch vier Steinquader im zweiten Monolithen«Dieses spezielle Angebot hat viele Angehörige sehr angesprochen», sagt Miriam Stoffel von der Friedhofkommission. Anfang März 2013 waren bereits 42 Urnenplätze belegt. Aus diesem Grund wurde eine Erweiterung beschlossen und der Künstlerin Ingrid Tekenbroek der Auftrag erteilt, einen zweiten Monolithen zu erstellen. Aus dem zweiten, fein geschliffenen Sandstein-Monolithen ragen derzeit nur noch vier Steinquader heraus. Bis heute wurden bereits 92 Steine, meist im Beisein der Angehörigen, von der Bildhauerin Ingrid Teken-broek abgeschlagen.Als Grabzeichen mit eingraviertem Namen und der Asche der Verstorbenen wurden diese Steine rund um den «Mutterstein» im Rasen versenkt.Der Monolith und das RitualObwohl die Gemeinde Widnau verschiedenste Urnenbestattungen auf dem Friedhof ermöglicht, entschied man sich für einen weiteren Monolithen. Dieser ist jetzt nicht mehr liegend, sondern stehend und besteht aus acht 90 mal 170 Zentimeter grossen Elementen, jeweils mit 45 Beisetzungsplätzen.Das Beerdigungsritual läuft hier etwas anders ab, erklärt Ingrid Tekenbroek. Die Bruchflächen der einzelnen Grabstellen hat die Bildhauerin schon im Steinbruch abgeschlagen. Im Rahmen der Beerdigung werden die sichtbaren Zylinder von ihr mit einem speziellen Gerät abgebrochen. Diese können die Trauerfamilien mit nach Hause nehmen. In der entstandenen Nische bleibt Platz für ein Teelicht, einen kleinen Engel oder Mitbringsel. Die Fläche auf dem Monolithen kann frei ausgesucht werden, genauso wie der Platz auf der Wiese, wo die Asche in einer Ökourne versenkt wird.Diese wird mit einer Chromstahlscheibe abgedeckt und dient gleichzeitig als Grabzeichen, das mit dem Namen des Verstorbenen versehen wird.Widnau bietet viele BestattungsmöglichkeitenFür Urnenbestattungen kann man in Widnau aus zahlreichen Möglichkeiten wählen. So zum Beispiel das Haingrab, das Wiesengrab, die stählerne Urnengrabstätte des Kunstschmieds Hanspeter Breitler, das traditionelle Urnengrab oder die Urnenwand. «Ein Grab braucht viel Pflege», sagt Miriam Stoffel. «Wer dafür keine Zeit hat, dem bieten wir andere Alternativen.»

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