Möglicherweise ein Goldschakal im Rheintal

In der Gegend von Sennwald könnte sich ein Goldschakal herumtreiben. Eine Zeitungsleserin meldet eine Beobachtung im Frümsner Riet. Es ist nicht die erste Sichtung in der Ostschweiz. Einen Beweis für die Anwesenheit eines Goldschakals gibt es allerdings bisher nicht, wie der zuständige Wildhüter Silvan Eugster sagt. In der Region Werdenberg sei noch nie ein solches Tier, das eng mit dem Wolf verwandt ist, fotografiert worden und auch DNS-Spuren seien bisher keine gefunden worden.Dennoch erhält Silvan Eugster etwa ein- bis zweimal im Jahr eine Meldung, dass ein Goldschakal beobachtet worden sei. Diese Meldung trägt er in ein Formular ein und übermittelt sie an die Koordinationsstelle für Raubtierökologie und Wildtiermanagement.«Es ist überall jederzeit möglich, einen Goldschakal in der Schweiz zu sehen», sagt Eugster. «Der Goldschakal ist im Begriff, sich von Osten nach Westen auszubreiten», ergänzt er. Aufgrund der gemeldeten Beobachtungen allein lasse sich aber die Anwesenheit des Goldschakals nicht bestätigen. Die Region Werdenberg würde jedoch einen geeigneten Lebensraum für den Allesfresser bieten, der Nager, Eidechsen, Hasen oder Vögel jagt. Auch Früchte oder Aas stehen auf seinem Speiseplan. Als Familienverbund von zwei bis vier Tieren ist der Goldschakal zudem in der Lage, grössere Beutetiere wie Rehe zu erlegen.Der Goldschakal wäre nicht das erste Tier, das die Schweizer Grenze überschreitet: Im Juli 2017 gelang es einem Ornithologen im Linthgebiet, einen Goldschakal zu fotografieren. Im März 2016 musste im Kanton Schwyz ein geschwächter Goldschakal erlegt werden. Zuvor war in Graubünden ein Goldschakal fotografiert und dann von einem Jäger fälschlicherweise erlegt worden. Er hielt ihn für einen Fuchs. Der erste Nachweis stammt aus dem Winter 2011/2012, als Fotofallen einen Goldschakal in den Nordwestalpen erfassten. Der Goldschakal ist geschützt. (kru)