Der SC Rheintal bewies Moral, holte dreimal einen Rückstand auf und kämpfte bis zum Schluss – vergeblich. Es war ein sehr attraktives Spiel zweier gleichwertiger Teams, die sich zeitweise im Auslassen von Torchancen und mit Fehlpässen überbieten wollten. Auch die Fairness beider Teams und die souveränen Schiedsrichter trugen zur Werbung für den schnellsten Mannschaftssport (und den SC Rheintal) bei. Die über 300 Zuschauerinnen und Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, einige ihren frühen Abgang schon. Der Fanclub des EHC Wetzikon gab dem Match mit einer tollen Stimmung einen würdigen Rahmen.
Die Gäste gingen schnell in Führung, auch weil sich der SC Rheintal lange schwertat mit guten Abschlüssen. In der 13. Minute aber kam der Ausgleich, ein Weitschuss von Mathias Hofer fand den Weg ins Netz. Die Luchse bestimmten im zweiten Drittel lange das Geschehen, doch wie aus dem Nichts kamen die Gäste zur erneuten Führung. Ein Weitschuss prallte vom Plexiglas hinter dem Tor zurück, Wetzikons Siro Rutzer erfasste die Situation und staubte mit einem Buabatrickli ab. Die Hausherren hatten die passende Antwort parat: Yanick Bodemann stellte mit seinem Tor den Gleichstand wieder her. Wetzikon richtete sein Spiel auf schnelle Konter aus, und SCR-Goalie Vincent Sauter konnte mehrere Sololäufe klären. Nach 40 Minuten also noch alles offen.
Zweimal ans Metall, dann zweimal ins Netz
Die Rheintaler konnten sich im Schlussdrittel leichte Vorteile erarbeiten. Das Tempo war immer noch sehr hoch, trotz der Brisanz blieb die Partie aber fair. Erst in der 50. Minute gab’s die erste Strafe gegen die Zürcher. Aus dem Powerplay wurde ein Konter, den ein Rheintaler Verteidiger nur mit Notbremse aufhalten konnte.
Damit war der Vorteil wieder weg, und als die Gäste in Überzahl waren, nahm das Unheil seinen Lauf. Ein SCR-Verteidiger verlor kurz die Orientierung und die Scheibe, was die Gäste zur Führung nutzten. Die Luchse waren geschockt und liessen die Gegner gewähren, was diese zu einem Zwei-Tore-Vorsprung nutzten.
Noch hatten die Luchse acht Minuten für die Aufholjagd. Nach dem Time-out nahm Trainer Sascha Moser schon früh den Torhüter raus. Die Rheintaler schnürten die Zürcher regelrecht ein und hielten den Puck in den eigenen Reihen. Nach zwei Metalltreffern spedierte Mica Moosmann die Scheibe zum Anschluss ins Netz. Und 14 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende gelang Cedric Egger gar der 4:4-Ausgleich. Zwei Tore innert 24 Sekunden liessen die Fans ausflippen.
In der Verlängerung riskierten beide Teams kaum etwas, und so kam es zum Showdown im Penaltyschiessen. Erst führte der SC Rheintal durch Pascal Obrist. Nach je fünf Schüssen stand’s aber wieder 1:1.
Die Zürcher gingen durch Lars Mathis in Führung, Mica Moosmann konnte ausgleichen. Das Tor von Gian-Andrea Thöny war dann eines zu viel. Das Glück für den SCR war aufgebraucht, die Lotterie mit dem 14. Versuch entschieden. Die Routine der Gäste hatte den Ausschlag gegeben.
Der SC Rheintal ist damit im Cup nicht mehr dabei und kann sich nun auf die Play-offs konzentrieren. Am Samstag um 17.30 Uhr kommt aber noch der 1.-Liga-Leader Dübendorf nach Widnau. Und da fällt dann auch die Entscheidung über den Gegner im Play-off-Viertelfinal.
5. Cup-Vorrunde
Rheintal – Wetzikon 4:5 n.P. (1:1, 1:1, 2:2)
KEB Aegeten – 320 Fans – SR: Widmer,
König, Torti.
Tore: 4. Pieroni 0:1, 13. Hofer (Egger) 1:1,
27. Rutzer (Vrabec, Thöny) 2:1,
29. Bodemann (Hagen, Moosmann ) 2:2, 52. Bernie (Mathis, Thöny) 2:3, 54. Mathis (Pieroni) 2:4, 60. Moosmann (M. Waidacher) 3:4, 60. Egger (Moosmann, L. Waidacher) 4:4.
Strafen: Rheintal 1 x 2 Minuten, Wetzikon 2 x 2 Minuten.
Rheintal: Sauter, Berweger, Egger, Hagen, Pilgram, M. Waidacher, Wiederkehr, Bartholet, Bodemann, Good, Hofer, Kuster, Moosmann, Monnat, Obrist, Rozajac, Stoop, Stutz, L. Waidacher.