23.03.2022

Miteinander feuerwerken

An der Vorversammlung wurde ein Feuerwerkverbot für den 1. August und Silvester gefordert. Der Gemeindepräsident hält es nicht für durchsetzbar, schlägt aber eine Alternative vor.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Bruno Fritsche verbrachte den letzten Jahreswechsel auf der Alp Diepoldsauer Schwamm. Man habe mit Sirup oder sonst was angestossen, meinte er an der Vorversammlung gestern im «Freihof»-Saal nicht ganz ernsthaft. Ernst war es ihm aber mit seiner Forderung nach einem Feuerwerksverbot. Wie Dunst habe der Feuerwerksrauch nach Mitternacht über dem ganzen Tal gelegen, und was am Tag darauf an Feuerwerksresten herumgelegen habe, sei schlicht eine Sauerei.Appellieren und schauen, obs nütztIhm würde das Feuerwerk ja auch nicht fehlen, stimmte  Gemeindepräsident Roland Wälter ihm so weit zu. Verbieten könne man das Feuerwerken zwar wohl schon – aber durchzusetzen wäre ein Verbot kaum, meinte er. Das habe man sogar schon in der Konferenz der Rheintaler Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten diskutiert. Man sei zum Schluss gekommen, es vor den nächsten Feuerwerksfeiertagen zunächst mit einem Appell an die Vernunft zu versuchen «und zu schauen, obs nützt».SVP-Kantonrätin Carmen Bruss schlug eine Initiative vor: Komme ein Verbot von der Bürgerschaft, werde es eher akzeptiert als ein von der Politik diktiertes. Ein Familienvater hingegen sprach sich gegen ein Verbot aus, weil wohl fast jeder Erwachsene im Saal als Kind seine Freude am Feuerwerkabbrennen hatte. «Diese Freude sollten wir unsern Kindern und Enkeln ebenfalls gönnen.»Von anderer Seite wurden Beispiele von Städten genannt, wo man sich zum gemeinsamen Feuerwerken an zentralen Orten treffe. So werde in den Quartieren weniger Feuerwerk abgebrannt. Ein Strandbadfest anstelle von IndividualfeuerwerkenRoland Wälter findet die Idee bestechend. Spontan schlug er ein Fest am Strandbad vor. Bruno Fritsche zeigte sich zwar alles andere als begeistert. Aber eine stattliche Zahl sprach sich in einer Konsultativabstimmung für einen Versuch aus.Die Zahlen zu Rechnung und Budget, die Gemeindepräsident Wälter und Schulpräsident Patrick Spirig vorlegten, nahmen die an die 80 Vorversammlungsbesucherinnen und -besucher erfreut zur Kenntnis. Gerne nutzten sie aber auch die Gelegenheit und brachten Fragen und Anregungen vor. Nebst dem vorgeschlagenen Feuerwerksverbot gab etwa auch der Liegenschaftentauschhandel im Zentrum zu reden. Paul Weder sprach sich gegen ihn aus. Er findet den «Freihof» zu schade zum Abbrechen und hätte sich eine Expertise für eine Sanierung gewünscht, damit die Bürgerschaft eine Abstimmungsvariante gehabt hätte. Gemeindepräsident Wälter und Bruno Spirig, Ortsgemeindepräsident von Schmitter, hielten dem den Nutzen entgegen, der sich für die Dorfgemeinschaft mit dem Abbruch und der Zentrumsneuüberbauung ergibt.Ernst Eugster kritisierte die aktuell geplanten Bachoffenlegungen. Der Unterhalt werde dadurch massiv teurer. Wälter stimmte dem zu. Darum herum komme man trotzdem nicht: «So ist das Gesetz.»Keine Ampel auf der oberen RheinbrückePeter Kuster wünscht sich eine Lichtsignalanlage auf der oberen Rheinbrücke. Mancher Autofahrer fahre auf die Brücke, selbst wenn schon ein Traktor drauf sei. «Und er hat er erst die Gnade, zurückzufahren, wenn er vor diesem steht.» Eine Ampel wird es aber nicht geben: Man habe es zusammen mit der Kantonspolizei geprüft und sei überzeugt, dass es nur gefährlicher würde: «Manche würden bei Rot durchfahren», ist Wälter überzeugt.Die Versammlung liess sich weiter zu den Verkehrsverlagerungsprojekten aufdatieren und begründen, weshalb einige alte Bäume gefällt wurden. Ausserdem wurde gewünscht, dass die Zivilstandsnachrichten wieder publiziert werden.

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