18.12.2018

Mit wildem Stil die Liga halten

Die Playoff-Hoffnungen der Gators wurden durch die 7:8-Niederlage in Frauenfeld geknickt. Am nächsten Tag zeigten die Rheintaler beim 10:8-Sieg gegen die Vipers InnerSchwyz ihre Kampfkraft.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerAuswärts gegen Tabellennachbar Red Lions Frauenfeld bot sich den Gators die Chance, näher an die Playoff-Plätze zu kommen.Aber die Rheintaler fingen miserabel an, spätestens nach dem 0:6 in der 25. Minute deutete sich eine Klatsche an. Was danach folgte, zeigte dem interimistischen Trainer Sven Köppel, «dass die Moral des Teams absolut intakt ist». Beinahe schaffte seine junge Mannschaft noch die Wende, sie musste sich lediglich 7:8 (0:3, 3:3, 4:2) geschlagen geben.Sogar mehr Gegentore kassiert als das Schlusslicht122 Tore haben die Gators in 16 Spielen kassiert, das ist sogar eines mehr als beim punktelosen Schlusslicht Toggenburg. «Wir machen zu viele Fehler», sagt Köppel.Fehlerfrei war das Gators-Spiel auch beim 10:8-Heimsieg gegen die Vipers InnerSchwyz nicht. Aber erneut gaben die Gelbschwarzen keinen Ball verloren, setzten nach Fehlpässen sofort nach. Und wenn doch ein Tor fiel, liessen sie sich nicht entmutigen.Es war wildes Unihockey, das die Gators aufführten: «Heute spielt man nicht mehr so und dauerhaft wäre dieser Stil wohl nicht erfolgreich», sagt Trainer Köppel, «aber uns hilft es im Moment, wenn wir es schaffen, Emotionen ins Spiel zu bringen. Probleme bekommen wir eher, wenn wir zurückhaltend spielen – wie gegen Schwyz teilweise im Mitteldrittel.»Die Schwyzer, am Tag zuvor noch siegreich, hätten in Heerbrugg gerne ihren achten Platz gefestigt, der zur Playoff-Teilnahme berechtigt. Aber sie lagen nach dem ersten Drittel 2:5 zurück und kamen lange nicht wirklich näher. Mit einer Doublette zum Auftakt des Schlussdrittels glichen sie aber zum 8:8 aus. «Ich befürchtete schon, dass uns auch dieser Match entgleitet», sagt Köppel. Aber seine Spieler kamen zurück und durch Tore von Pavel Machala und Arbnor Papaj zum 10:8 (5:2, 3:4, 2:2).Trainerwechsel im FanionteamDer Rückstand auf einen Playoff-Platz beträgt sechs Runden vor Schluss sechs Punkte. «Natürlich ist das eine schwierige Ausgangslage. Aber es gibt noch viele Direktduelle – wir wollen bis zuletzt unter Spannung bleiben.»Die Saison hatte sich nach dem Abgang mehrerer Spieler im mittleren Alterssegment schon als schwierig angekündigt. «Die jungen Spieler haben die Klasse, um auf diesem Niveau zu spielen», sagt Sven Köppel, «aber sie brauchen noch zwei, drei Jahre, um Erfahrungen zu sammeln.» Köppel hatte fast alle Spieler früher in seiner Funktion als Nachwuchstrainer betreut. Im Fanionteam ist er zusammen mit Jürg Eichmann vor drei Wochen nach dem Rücktritt des bisherigen Trainers Thomas Schär eingesprungen. Bis Ende Saison trainieren sie mit Hilfe der Teamstützen Arbnor Papaj und Martin Ostransky das 1.-Liga-Team.Das neue Trainerteam möchte die Gators in der 1. Liga Grossfeld halten. «Aber wichtiger ist, dass wir am Konzept mit den eigenen Spielern festhalten», sagt Sven Köppel.Kurzfristig sind indes einige Zweitlizenzen an Spieler von Appenzell vergeben worden. Zu diesem Mittel griffen die Gators, um Druck von ihren jungen Spielern zu nehmen. Und der teilweise feststellbaren Überbelastung entgegenzutreten, weil viele auch noch mit dem Nachwuchsteam Einsätze bestreiten.Köppel hofft darauf, dass der Verein einige frühere Spieler reaktivieren kann. Für den Abstiegskampf wünscht er sich mehr Erfahrung und Wasserverdrängung im Team. Mit einigen Führungsspielern als Unterstützung traut er seinen jungen Spielern zu, den Klassenerhalt zu schaffen. Ein solcher Weg wäre nach seiner Meinung auch nachhaltig: «Diese schwierige Situation zu bestehen, bringt die Spieler in ihrer Entwicklung bestimmt weiter.»1. Liga Grossfeld, Gruppe 2Rangliste: 1. Jona 16/39, 2. Bülach 15/33, 3. Zürisee 15/32, 4. Limmattal 16/29, 5. Luzern 16/27, 6. Bassersdorf 16/25, 7. Herisau 16/23, 8. InnerSchwyz 16/22; 9. Zug 16/22, 10. Frauenfeld 16/17, 11. Gators 16/16, 12. Toggenburg 16/0.

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