Mit Standards zum ersten Heimsieg

Fussball. Nach zwei Unentschieden gewann Au-Berneck im dritten Heimspiel erstmals vor eigenem Anhang. Für die Mannschaft von Trainer Ridvan Yazici war es der zweite Vollerfolg nacheinander. Mit elf Punkten auf dem fünften Rang hat sich Au etwas von der Abstiegszone abgesetzt, Tabellenführer Vaduz II ist nur noch vier Punkte entfernt.Gerade angesichts dieser Ausgeglichenheit in der 2. Liga war die Begegnung zwischen Au-Berneck und Arbon – beide mit dem Namenszusatz «05» ausgestattet – eine erstaunlich einseitige Sache.Harmlose Arboner gegen souveräne Auer DefensiveTrainer Ridvan Yazici war glücklich über diesen «wichtigen Sieg». Nur in den ersten Minuten war er mit dem Auftritt seiner Spieler nicht zufrieden: «Das Führungstor der Arboner fiel nach ihrem ersten Angriff – das wollten wir unbedingt verhindern.» Aber die neu zusammengestellte Abwehr, die bei diesem Treffer von Admit Basic keine gute Figur abgegeben hatte, spielte in den folgenden 75 Minuten nahezu fehlerlos. Im Gegensatz zum 2:2 gegen Altstätten vor zwei Wochen waren diesmal auch die Offensivspieler effizient: Es dauerte nur acht Minuten, bis Au-Berneck das Resultat drehte: Puru Pirabakaran (nach einem Freistoss von Fatlum Aliu) und Lendim Ibrahimi (nach einem Eckball von Rilind Shala) brachten die Gastgeber in Führung.Nach der Pause erwarteten die Auer einen Sturmlauf der Gäste – diese blieben aber einschliesslich des früheren Widnau-Topskorers  Jasmin Abdoski harmlos. Ein von Megim Osmani nach Foul an Rilind Shala nach knapp einer Stunde verwandelte Penalty war bereits die Entscheidung.Das vierte Auer Tor erzielte Fatlum Aliu mit einem direkt verwandelten Freistoss. Damit krönte der beste Spieler der Partie seine Leistung, die vor allem darin bestand, das Geschehen im Mittelfeld zu beherrschen.Arbon konnte mit einem Elfmeter verkürzen, war zu diesem Zeitpunkt aber dezimiert: Damian Bont wurde nach einem Foul an Nurkan Ibrahimi vom Platz verwiesen. Ibrahimi, der Stürmer aus Balgach, trug sich in der Nachspielzeit auch in die Torschützenliste ein; es war das erste Meisterschaftstor des Sommerzuzugs, der in der Vorbereitung in fünf Spielen sechs Treffer erzielt hatte.«Purus» PremierePurusoththaman Pirabakaran – sein voller Name gibt nie eine Titel-Schlagzeile her. Auch der Speaker auf dem Sportplatz Degern begnügt sich mit der Kurzform: «Torschütze zum 1:1 für den FC Au-Berneck: Puru.»Seit dem Winter 2017 kickt der 29-jährige Verteidiger für den FC Au-Berneck, im Heimspiel gegen Arbon trug er sich zum ersten Mal in die Torschützenliste ein: «Meine Aufgabe ist nicht das Toreschiessen», sagt der Verteidiger nach dem Match. Puru Pirabakaran strahlte nach dem Match zu Recht: Er feierte nicht nur seine Topremiere, sondern erledigte auch seine Kernaufgabe tadellos: In Abwesenheit des gesperrten Marcel Riedeberger war er dafür zuständig, den Abwehrverbund zusammenzuhalten. Das klappte nicht beim ersten Arboner Angriff, mit dem die Gäste in Führung gingen. Danach liess die gelbschwarze Defensive aber kaum mehr etwas zu.Für «Puru» war das erste Tor umso spezieller, weil er es gegen Arbon erzielte: «Dort bin ich aufgewachsen.» Allerdings hat er nie für die Arboner gespielt: Bevor Pirabakaran vor drei Jahren von Sportchef Philippe Zoller auf die Degern gelotst wurde, hatte er für Steinach gespielt. «Ich habe erst mit 17 Jahren angefangen mit Fussballspielen.» Noch ein paar Jahre – und «Puru» wird noch zum Goalgetter. 2. Liga, Gruppe 1Au-Berneck – Arbon 5:1 (2:1)Degern – 200 Zuschauer – SR: Vrsajkovic.Tore: 15. Basic 0:1, 17. P. Pirabakaran 1:1, 23. L. Ibrahimi 2:1; 57. Osmani (Penalty) 3:1, 84. Aliu 4:1, 90 + 1. Schoch (Penalty) 4:2, 90 + 3. N. Ibrahimi 5:2.Au-Berneck: Jung; Roth, Hajrullahu, P. Pirabakaran, Schwendener; Aliu, L. Ibrahimi (86. Marino); Shala (78. Muratoski), Osmani (86. T. Dierauer), Vujinovic (68. S. Pirabakaran); N. Ibrahimi.Arbon: Wüst; Bont, Peric, Vasic, Haltinner; Kriebel, Basic (63. Ciullo), Mevmedoski, Schoch; Hug, Abdoski (79. Saliji).Gelbe Karten: 16. Kriebel, 22. Basic, 38. L. Ibrahimi, 90. Hajrullahu (alle Foul).Rote Karte: 82. Bont (Notbremse).