12.02.2020

Mit Rumpfteam lange auf Kurs

SC Rheintal verschenkt bei der 2:3-Niederlage (1:0, 1:0, 0:2, 0:1) wieder zwei Punkte an das Schlusslicht Luzern.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 03.11.2022
Nach dem tollen Cupspiel vom Samstag durfte man gespannt sein, wie sich die Nater-Truppe in der Abstiegsrunde schlägt. Da sich aber mit Breitenmoser, Kuster und Holdener weitere Spieler als krank oder verletzt abgemeldet hatten, wurde der Sollbestand nicht mehr erreicht. Wenigstens funktioniert aber die Solidarität im Verein, so dass spontan Sacha Moser, Philipp Schlegel und Pascal Obrist vom Team II einsprangen. Und von den «Jungen» stand nur Leon Romagna zur Verfügung. Zudem spielt Mica Moosmann die Playoffs mit Rapperswil Elite B, Noel Vetter mit HC Thurgau U 20, und Markus Waidacher mit Chur MSL. So ist es mit den B-Lizenzen, wenn der Stammverein ruft.Moser aus dem Zwei schoss den ersten TrefferMit einem Rumpfteam starteten die Hausherren ins Abenteuer. Es war Sacha Moser, der die Vorarbeit von Dominic Pfeiffer mustergültig abschloss und den ersten Treffer schoss. Luzern über weite Strecken harmlos, das Niveau des Spieles dementsprechend. Nach dem zweiten SCR-Treffer im Powerplay, einer Berweger-Sabanovic-Kombination, schien das Spiel gelaufen. Beide Torhüter spielten stark und entschärften die wenigen guten Möglichkeiten. Im Schlussdrittel erwachte Luzern, zu viel stand auf dem Spiel. Und so kam es nach 45 Minuten zum Anschlusstreffer.Time-out sorgte für VerwirrungDer SC Rheintal kontrollierte den Gegner weitgehend und so plätscherte das Spiel vor sich hin. Bis der Trainer eingriff und eines seiner berühmten Time-outs nahm. Es dauerte gerade mal dreissig Sekunden, bis die Gäste die allgemeine Verwirrung nutzten und ausgleichen konnten. Ein weiteres Tor der Luzerner wurde wegen Torhüterbehinderung annulliert und so retteten sich die Luchse mit einem Punkt in die Verlängerung. Dort machten sie drei Minuten Druck, brachten die Scheibe aber nicht ins Tor. Eine Strafe besiegelte dann das Schicksal, denn die Luzerner konnten ihre erste Möglichkeit nutzen und den Zusatzpunkt ergattern. Damit lebt die Hoffnung der Leuchtenstädter auf den Ligaerhalt weiter. Das nächste Spiel ist am Samstag in Reinach, das nächste Heimspiel am Dienstag, 18. Februar, gegen HC Prättigau Herrschaft.1. Liga, AbstiegsrundeRheintal – Luzern 2:3 ( 1:0, 1:0, 0:2, 0:1)Widnau KEB Aegeten – Zuschauer – 236 SR: Leutenegger, Bopp, TiagoTore: 7. Moser (Pfeiffer) 1:0, 36. Berweger (Sabanovic) Ströhle) 2:0, 45, Niederhäuser (Horvath, Maurenbrecher) 2:1, 54 End. (Frei) 2:2, 64. Horvath, Maurenbrecher, Gabathuler 2:3Strafen: Rheintal 2 x 2 Min. Luzern 3 x 2 Min.SC Rheintal: Sauter, (Metzler) Sabanovic, Thurnherr, Obrist, N. Paul, Berweger, Binder, Schlegel, Bartholet, Bodemann, Moser, A. Paul, Romagna, Pfeiffer, Lins, Ströhle, Coach: Roger NaterHC Luzern: Keller (Peter) Kuster, Burkart, Stillhart, Maurenbrecher, Portmann, E. Guidon, Frei, Zumbach, Dünner, End, Niederhäuser, Gabathuler, Racheter, HorvathBemerkungen: SCR ohne die Verletzten oder Kranken: Manser, Weber, Knöpfel, Eugster, Sieber, Stoop, C. Engler, Kuster Holdener, Breitenmoser, Vetter spielt Playoff U20 HC Thurgau, Moosmann, mit Rapperswil Playoff Elite B. Waidacher Chur MSLGalgenhumor statt UnmutEs ist in der 1. Liga wohl schweizweit einzigartig, dass zu einem fürs Heimteam so unbedeutenden Spiel noch 236 Zuschauer kommen. Schliesslich spielt der SCR um die goldene Ananas, während Luzern verzweifelt (und fast aussichtslos) gegen den Abstieg kämpft. Der Motivationsunterschied war spürbar. Wobei Luzern auch zeigte, warum es am Ende der Tabelle steht – sein Auftritt war an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Nur: Der SCR war nicht besser. Vom angekündigten Spass, den die Spieler bis Ende Saison haben sollten, war nichts zu sehen. Bei Spielende blieb nur Frust.Egal war dies dem Publikum nicht. Diese Niederlage ist eine Blamage. Es war aber niemandem entgangen, dass dem SCR 13 Spieler fehlten, auf der Tribüne drei Feldspieler-Linien sassen. So fiel das Urteil der Besucher dann auch milde aus – es war mehr Galgenhumor als Unmut zu spüren. Deutlich wurde aber auch: Viele solche Spiele braucht niemand mehr. Der Ligaerhalt ist geschafft, die Luft ist raus. Und Spass sieht auch wirklich anders aus. (rez) 

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