Gartentipp 02.04.2023

Mit Pflanzen testen, ob der Boden ein Problem hat

Wer herausfinden will, ob in seinem Garten ein Fruchtfolge- oder Nährstoffproblem vorliegt, kann einen einfachen Parallelversuch machen. Dazu wird das gleiche Gemüse sowohl im gewachsenen Boden im Garten, als auch in einem Blumenkistli mit guter, gekaufter Gemüsegartenerde angebaut.

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 02.04.2023

Am schnellsten geht der Versuch mit Radiesli: Säen Sie am selben Tag Radiesli sowohl im Garten als auch im Blumenkistli – oder einem Kübel mit gekaufter Erde – aus. Stellen Sie das Kistli so auf, dass es ähnlichen Bedingungen wie die Saat im Garten ausgesetzt ist. Mindestens was Temperatur, Sonnenschein und Regen angeht; bei Trockenheit muss die Saat im Kistli etwas mehr gegossen werden. Wenn die Radiesli im Kistli rasch auflaufen, innert Kürze kugelrund und knackig werden, während im Garten das Wachstum stockt und später nur mickrige, schwarzbeinige Radiesli aus der Erde gezogen werden können, ist das ein Hinweis darauf, dass es im Gartenboden ein Problem gibt. Ob wegen schlechter Fruchtfolge, un­ausgewogener Nährstoffversorgung, unzureichender Bodenbearbeitung oder anderen Gründen, ist damit noch nicht gesagt.

Spinat ist ein Sensibelchen

Denselben Versuch kann man auch mit Spinat durchführen. Er reagiert recht empfindlich auf Nährstoffungleichgewichte, er ist sozusagen ein Sensibelchen. Grundsätzlich sollte der Anbau im gewachsenen Boden dem Anbau im Behälter überlegen sein. Der gewachsene Boden hat ein grösseres Nährstoff- und Wasserreservoir, er enthält mehr Lebewesen, die Schädlinge und Krankheiten in Schach halten und negative Einflüsse abpuffern können. Wenn das, laut Testergebnis, nicht richtig funktioniert, ist das kein Beinbruch, sondern eine He­rausforderung.

Ein Fruchtwechsel hilft

Am einfachsten ist es, die Fruchtfolge zu klären. Standen letztes Jahr dieselben Kulturen – oder ihre Verwandten – auf derselben Fläche? Falls ja, hilft ein Fruchtwechsel. Als Nächstes folgt die Frage der Nährstoffversorgung: Gab es genug und vollwertigen Kompost? Oder wurden keine oder zu wenig Nährstoffe zugeführt? Wenn kein vollwertiger Kompost verfügbar ist, tut es zur Not auch ein biologischer Volldünger. Erst danach sollte man sich auf die Suche nach Krankheiten und Schädlingen machen. Die treten nämlich oft erst auf, wenn die ersten beiden Punkte nicht beachtet wurden. Wenn sich das Rätsel dann immer noch nicht lösen lässt, dann machen Sie einfach einen neuen Versuch an einem anderen Standort. Neues Beet, neue Chance!

www.spriessbuerger.ch


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