29.06.2022

Mit Naturgärten Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen

Der Verein Pro Riet Rheintal und die Vogelwarte Sempach beraten Privatpersonen darin, wie sie aus ihrem Hausumschwung einen Naturgarten gestalten können.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
In Zusammenarbeit mit ausgewählten Naturgärtnern von Altenrhein bis Sargans bieten der Verein Pro Riet Rheintal und die Vogelwarte Sempach Naturgartenberatungen an. Individuell erhalten die Hausbesitzenden Tipps, um ihren Garten naturnah zu pflegen oder zu gestalten. «Wenn wir in unseren Gärten wieder mehr Naturvielfalt zulassen – dies kann eine wilde Ecke sein, die wir wenig nutzen – geben wir den heimischen Insekten, Vögeln und Kleintieren Lebensraum zurück», erklärt Biologe Urs Weber vom Verein Pro Riet. Damit wirkt man einerseits dem Artenrückgang entgegen, von dem auch das Rheintal betroffen ist, und tun andererseits etwas für das Siedlungsklima sowie die Lebensqualität direkt vor der Haustür. Der Siedlungsraum bietet mit vielen Grünstrukturen ein grosses Potenzial für die Biodiver­sitätsförderung.Gärten können Lebensraum werdenHeute präsentiert sich der Siedlungsraum oft eher leblos oder einheitsgrün, doch mit einfachen Massnahmen kann geholfen werden. «Der Grundsatz für mehr Natur im Siedlungsraum heisst Nahrung und Nischen. Das ist es, was unsere einheimische Fauna braucht», sagt Weber. Einerseits gilt es, ein viel­fältiges Angebot an Nahrungspflanzen von Frühling bis Herbst zu schaffen, andererseits Strukturen und Elemente als Versteck, Nistplatz oder Überwinterungsplatz zu bieten. Konkret kann man bei der Bepflanzung darauf achten, einheimische Kräuter, Sträucher und Bäume zu wählen. Wildpflanzen bieten den einheimischen Tieren Nahrung. Urs Weber erklärt: «Von den Früchten der einheimischen Vogelbeere leben ungefähr 60 Vogelarten, hingegen bietet die exotische Thuja der Tierwelt kaum Nahrung.»Ökologisch wertlos sind auch die Zierrasen. Sie bestehen aus drei bis vier Grasarten und bieten höchstens einigen Bodenlebewesen Lebensraum. Es gibt Alternativen wie eine Blumenwiese oder ein Blumenrasen. Einheimische Blumen- und Kräuterarten sind für die Bio­diversität wertvoll. Auf heimischen Blüten finden Wildbienen und Schmetterlinge den Pollen und Nektar, den sie brauchen. Neben einer biodiversen Bepflanzung sind auch Kleinstrukturen wertvolle Elemente in einem naturnahen Garten. Sie bieten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten für Insekten, Vögel und Kleintiere. Typische Kleinstrukturen sind Haufen aus Holz, Laub, Gras oder Steinen oder Trockenmauern.«Eine Naturgartenberatung ist für jeden Gartenbesitzer empfehlenswert – es ist wie ein persönlicher Crashkurs in der Biodiversitätsförderung. Man erfährt viel über die heimische Flora und die Tiere und vor allem über eigene Handlungsmöglichkeiten», sagt der Bio­loge. HinweisNaturgartenberatungen werden zu einem Symbolpreis unter www.pro-riet.ch gebucht.

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