Mit «Mordwaffe» zur HV

Das Lampenfieber sah man dem Widnauer nicht an. Für ihn war es aber doch etwas Spezielles, in seinem Stammlokal, der «Habsburg», und vor vielen Bekannten aus seinem Buch zu lesen. Er wollte es perfekt machen, was ihm auch gelang. Zuerst aber erklärte er, wie er ohne Vorkenntnisse zum Autor wurde. Ausschlaggebend sei eine Dokumentation im Fernsehen gewesen, die er vor sechs Jahren gesehen habe. Es ging um einen ungelösten Mordfall. Auf einem Einödhof in Oberbayern wurden am 4. April 1922 die Leichen des Bauernehepaars An­dreas und Cäzilia Gruber, ihrer Tochter Viktoria, deren Kindern Cäzilia und Josef sowie der Magd Maria Baumgartner gefunden. Adolf Köppel hat sich über fünf Jahre mit dem Fall beschäftigt, sogar die Mordwerkzeuge, eine Reuthaue, ein Taschenmesser und ein Bandeisen nachgebaut und seiner Meinung nach den Mörder überführt. Weil seine Theorie jedoch von der Polizei nicht ernst genommen wurde, entschloss er sich, die von ihm recherchierte Chronologie des Mordfalls in einem Buch zu veröffentlichen. Eine Kostprobe daraus erhielten die Mitglieder des Kulturvereins im Rahmen der Hauptversammlung des Kulturvereins. Der Vorstand ist wieder komplettNach einer kurzen Fragerunde übernahm dann der Präsident des Kulturvereins, Urs Sieber, das Wort und liess das vergangene Jahr Revue passieren. Einmal mehr habe er feststellen müssen, dass bei unbekannteren Künstlern die Resonanz gering ausgefallen ist. Er appellierte an die Mitglieder, auch diesen Kunstschaffenden mehr Beachtung zu schenken. Bereits konnte er auch einige Anlässe im laufenden und kommenden Jahr präsentieren. Ein weiteres «Musikuli», diesmal mit der Gruppe «Les Chouettes» im «Pauls», der Anlass mit dem Salzburger Stier 2018, Christoph Simon, Comedy mit «La Signora», ein Kinderanlass , Kabarett mit Benz Fiedli und die traditionelle Ausstellung in der Raiffeisenbank seien bereits gebucht. Schliesslich wurden der bisherige Vorstand und neu der Widnauer Sven Rieser einstimmig von der Versammlung gewählt. (pd)