06.09.2019

Mit Leidenschaft an die Spitze

Der Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung geht dieses Jahr an Christoph Tobler und Cornelia Grill von Sefar.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Anlässlich der diesjährigen Preisverleihung der Hans Huber Stiftung wurden nicht nur Unternehmer mit dem Anerkennungspreis geehrt. Es standen im Technischen Zentrum der SFS auch einundzwanzig junge Leute auf der Bühne. Denn die besten Lehrabschlussabsolventen des Rheintals wurden mit dem SFS-Lehrlingspreis ausgezeichnet.Ein besonderer Tag für die Jugendlichen. Ein Tag, an dem ihre ausgezeichneten Leistungen mit Abschlussnoten von 5,3 bis 5,8 gewürdigt wurden. Und ein Tag, an dem einige von ihnen in Kurzinterviews, die vom Experten für das duale Bildungssystem Gregor Loser geleitet wurden, über ihr Erfolgsgeheimnis, ihre Motive zur Berufswahl und ihre Zukunftswünsche reden durften. Vor einem Publikum, das mit Vertretern der Rheintaler Industrie und Politik besetzt war sowie mit den Eltern und Ausbildnern der Absolventen.Wertvolle Tipps aus  dem NähkästchenEin Publikum, das mit Interesse und Vergnügen den Worten von Festredner Nationalrat Marcel Dobler folgte. Als Gründer der Firma Digitec und heutiger Mitinhaber der Franz Carl Weber Gruppe sowie als ehemaliger Schweizer Meister im Zehnkampf und im Bobfahren konnte Dobler so einige Tipps aus dem Nähkästchen geben und mit amüsanten Beispielen illustrieren. So seien es einige wesentliche Dinge, die es brauche, um erfolgreich im Beruf zu sein. Mut, Hilfsbereitschaft, Leidenschaft und Freundschaft. Dazu selbstverständlich eine gute Ausbildung und die Bereitschaft, sich ständig weiter- und fortzubilden. «Das duale Bildungsmodell ist ein Erfolgsmodell, um das uns die ganze Welt beneidet. Dafür müssen wir Sorge tragen.Ausbildung und bestens qualifizierte Menschen sind der Rohstoff der Schweiz», zog Marcel Dobler ein Fazit seiner Rede. Die Preisträger des Anerkennungspreises der Hans Huber Stiftung haben sich um dieses duale Ausbildungsmodell besonders verdient gemacht. «Menschen, die Lernende ausbilden, um am Markt bestehen zu können. Damit sichern sie den Nachwuchs und die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Branchen», wie Stiftungsratspräsident Christian Fiechter ausführte.Christoph Tobler und Cornelia Grill, CEO und Leiterin Berufsbildung bei der in der Textilindustrie global tätigen Sefar-Gruppe, hätten diesen Anerkennungspreis verdient, weil sie den Berufsnachwuchs konsequent fördern. «Sie haben zur Innovation in der branchenspezifischen Berufsbildung beigetragen», so Fiechter in seiner Laudatio, «sie haben den roten Faden der Berufsbildung quer durch die Firmenkultur des Unternehmens mit Sitz in Thal und Wolfhalden gezogen.» Und dies in einer Branche, die derzeit leider eher mit Untergang verbunden werde, wie CEO Christoph Tobler in seiner Dankesrede anmerkte. Doch Textil sei sehr lebendig und man wolle bei Sefar so viele Leute mit «Fadengefühl» ausbilden wie möglich. Deshalb werde das Preisgeld für eine audiovisuelle frische und bunte Darstellung der Textilindustrie verwendet werden.Ausgezeichnet wurde auch Wendelin Eberle, Inhaber des weltweit liefernden Vorarlberger Orgelbaubetriebs Rieger. Stiftungsratspräsident Fiechter fand einen passenden Vergleich: Wenn jemand in der Berufsbildung alle Register gezogen habe, so sei es der Schwarzacher Orgelbaumeister. Aus der Existenzkrise heraus hat das Unternehmen in den letzten Jahren eine Lehrlingsausbildung aufgebaut, die ihresgleichen sucht. Und schwimmt seit einiger Zeit wieder in sicheren finanziellen Gewässern.

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