So deutlich wie das Resultat war der Leistungsunterschied lange nicht. Die Zürcher spielten aufsässig und wurden immer wieder mit schnellen Gegenstössen gefährlich. Die Einheimischen spielten zeitweise tolles Eishockey, liessen aber oft mit haarsträubenden Fehlpässen den Fans das Blut in den Adern stocken. Die Personalsorgen dürften ihren Teil dazu beigetragen haben, denn neben den Verletzen Good, Stoop, Stutz und Zitz fehlte auch Cedric Egger, der zurzeit in der Schweizer Armee Dienst leistet. Die wiederum über 400 Zuschauerinnen und Zuschauer waren daher zufrieden mit dem Gebotenen.
Viertes SCR-Tor in letzter Sekunde des Mitteldrittels
Schon die Strafbilanz (vier Bankstrafen auf beiden Seiten) zeigt, dass das Spiel kein Spaziergang war. Wallisellen spielte sehr aufsässig und tauchte immer wieder gefährlich vor Ramon Metzler auf. In der zwölften Minute war der Goalie aber machtlos, als ein Abpraller ins Tor gestochert wurde. Diesen Rückstand korrigierten Pascal Kuster und Mica Moosmann mit einer Dublette innert 30 Spielsekunden zum 2:1-Pausenstand.
1. Liga, Gruppe Ost
Rheintal – Wallisellen 5:2 (2:1, 2:1, 1:0)
KEB Aegeten – 415 Fans – SR: Häusler,
Remund, Pierren.
Tore: 12. Fluri (Bucher, Dittli) 0:1, 19. Kuster (L.Waidacher, M. Waidacher) 1:1, 19. Moosmann (Bodemann, Obrist ) 2:1; 28. Dittli (von Arburg, Bardh) 2:2, 34. Kuster (Pilgram,
L. Waidacher) 3:2, 40. Bartholet 4:2; 57. Bartholet 5:2.
Strafen: Beide 4 x 2 Minuten.
Rheintal: Metzler; Berweger, Binder, Hagen, Pilgram, Thurnherr, Wiederkehr, Bernard, Bartholet, Bodemann, Kuster, Moosmann, Monnat, Obrist, M. Waidacher, L. Waidacher, Wiedner, Zerlauth.
Rangliste: 1. Wil 7/19, 2. Burgdorf 9/17, 3. Rheintal 10/17, 4. Herisau 9/16, 5. Prättigau 7/14, 6. Bellinzona 8/13, 7. Argovia 9/11, 8. Pikes Oberthurgau 7/9; 9. Luzern 9/7, 10. Reinach 7/6, 11. Wallisellen 8/6.
Ein abgefälschter Befreiungsschlag landete acht Minuten nach Wiederbeginn vor dem Stock eines Zürchers, der völlig unbedrängt den Ausgleich realisierte. Dann kamen die ersten Strafen in diesem fairen Spiel. Die Zürcher konnten nicht profitieren, und mit Ablauf ihrer Strafe konnte Pascal Kuster gar das 3:2 für den SCR buchen. Und es kam noch besser, denn Sandro Bartholet wuchtete die Scheibe in der letzten Sekunde Richtung Tor und via Körper des Goalies kullerte sie hinter die Linie. Die Uhr blieb bei 0,02 stehen. Die Gäste versuchten nochmals alles, um das Spiel zu kehren, doch die Gastgeber kontrollierten das Geschehen. Trotz vieler guter Möglichkeiten blieb es lange bei zwei Toren Vorsprung. Einige Male mussten sich die Rheintaler aber bei Glücksgöttin Fortuna und Goalie Ramon Metzler bedanken, dass sie um Gegentore herum kamen.
Siegsicherung mit Schuss ins leere Tor
Eine Strafe gegen die Rheintaler veranlasste die Walliseller, als noch fast drei Minuten zu spielen waren, zum Versuch mit einem sechsten Feldspieler und ohne Torhüter. Doch Bartholet luchste dem Verteidiger die Scheibe ab und brachte die Entscheidung nach nur 20 Sekunden im Boxplay. Mit seinem Treffer ins leere Gehäuse erzielte der Captain schon doppelt so viele Tore wie in der ganzen letzten Saison. Auch Pascal Kuster traf zweimal, er scheint seine alten Scorer-Qualitäten wiedergefunden zu haben.
Mit diesen drei Punkten überholte der SCR den ewigen Rivalen Herisau und ist aktuell auf dem dritten Platz mit 17 Punkten – allerdings ist die Tabelle wegen unterschiedlicher Anzahl Spiele sehr unübersichtlich. Nach drei Heimspielen geht es am Samstag um 20.15 Uhr weiter in Bellinzona.