«Holzchopf» ist kein Schimpfwort, sondern eine Auszeichnung für besondere Verdienste rund um das St. Galler Holz. Die Lignum Holzkette St. Gallen hat den Preis zum sechsten Mal vergeben. «St.Galler Holzchopf 2019» ist der Sägerei-Unternehmer Pirmin Fischbacher aus Gähwil.Die Preisverleihung zeigt, wie vielseitig die Holz- und Waldwirtschaftsbranche ist. Der alle drei Jahre verliehene Preis beweist, dass es viele Personen gibt, die sich mit Herzblut und Innovationskraft für das regionale Holz und für die Weiterentwicklung der Holzanwendungen einsetzen. Rund 20 Personen waren nominiert. Weiter wurden fünf Anerkennungspreise verliehen. Mit Herzblut und viel Unternehmergeist setze sich Pirmin Fischbacher für das einheimische Holz ein, führte Sepp Fust, Geschäftsführer der Lignum Holzkette St. Gallen, in seiner Laudatio aus. Fischbacher tut dies auf verschiedenen Ebenen: Als Unternehmer und Eigentümer der Innoholz AG in Gäh-wil, als Lehrlingsausbilder, als Betreiber eines Fernwärmenetzes. An der Schnittstelle zwischen Produzent und Holzbauer übernimmt er eine aktive Rolle. Er motiviert Bauherren und Holzbaubetriebe, mit Holz aus der Region zu bauen. Kurzum: Fischbacher ist von A bis Z ein wichtiger und vor allem erfolgreicher Botschafter für das Holz aus der Region. Als Zeichen der Anerkennung wurde er zum «St. Galler Holzchopf 2019» ernannt. Der Anerkennungspreis «Bauherrschaft» ging an Patrik Braun, Inhaber der Holzwerkstoff-Handelsfirma Braun AG in Gossau. Der Anerkennungspreis «Unternehmer» wurde an Hannes Nägeli aus Gais verliehen. Werner Stauffacher aus Ennetbühl erhielt den Anerkennungspreis «Handwerk und Kultur». Der Preis «Technik und Innovation» ging an Urs Steinmann aus Alt St. Johann. Revierförster Ernst Vetsch aus Weite nahm den Anerkennungspreis «Forst» entgegen. Seit über 30 Jahren ist er als Förster tätig und engagiert sich im Vorstand der Vereinigung Holzenergie Rheintal-Werdenberg. Regierungsrat Marc Mächler, Vorsteher des St. Galler Baudepartementes, rief dazu auf, Holz ganzheitlich zu nutzen. Bei der Verarbeitung von Holz fallen neben dem Schnittholz viele Nebenprodukte an. Diese sollten nicht nur zur Energiegewinnung genutzt werden. Vielmehr müsse es darum gehen, die minderwertigen Qualitäten optimal zu nutzen und Ressourcen zu schonen. Dazu brauche es eine funktionierende Infrastruktur der Zulieferbetriebe und ein gut ausgebildetes Handwerk. Marc Mächler wies auch auf das grosse Potenzial in den St. Galler Wäldern hin, werden doch zurzeit nur 70 Prozent der möglichen Holzmenge geerntet. Die Planer rief er auf, sich bei der Wahl des Holzes für ein Bauwerk vermehrt zu überlegen, welche regional verfügbaren Holzarten die Anforderungen erfüllen könnten. Dabei seien auch die Abläufe zu hinterfragen, damit das richtige Holz rechtzeitig geschlagen werden könne. Ein zyklisches Denken kann die Artenvielfalt unser Wälder unterstützen, verhindert Monokulturen und reduziert die Transportwege, womit der Forderung nach Nachhaltigkeit voll und ganz entsprochen werden könne. (mg)