Schon bei der Begrüssung am Morgen werden die Kinder und Jugendlichen von den Workshop-Leitenden Beatrix und Alexander Ott zum Mitmachen animiert. Beim Zaubertrick ist die Gruppe bereits voll und ganz dabei und will das Rätsel des Zauberwürfels lösen. Danach teilen sich die Kinder in Gruppen auf.
Am ersten Tag wurden ihnen die verschiedenen Angebote vorgestellt, darunter Pantomime-Einsätze, Akrobatik (Bauen menschlicher Pyramiden), Seilsprungtricks, Fakireinlagen mit Nagelbrett, Scherben und Feuer sowie Zaubertricks. So konnte jedes Kind selbst wählen, zu was es sich hingezogen fühlt. Beatrix Ott sagt:
Das oberste Ziel der Woche ist, Spass zu haben. Jedes Kind soll mit dem glänzen, was es am besten kann.
Aber natürlich sollen an den beiden Aufführungen (am Freitag um 18.30 Uhr und am Samstag um 10.30 Uhr) Vorführungen gezeigt werden, die mehr sind als eine reine Kinderaufführung. Die Nummern sollen verblüffen und unterhalten. Dabei ist nicht vornherein festgelegt, was Ende Woche gezeigt wird. Dies voraussichtlich vor vollem Haus: Die 27 Familien der 39 mitmachenden Kinder bekommen anteilsmässig Plätze zugeteilt, rund 130 stehen pro Vorführung zur Verfügung.
Teilnehmende aus dem ganzen Rheintal
Am zweiten Tag des Workshops sammeln die Kinder in ihrem Ressort Ideen. Sie probieren aus und bekommen von den Leitenden Showelemente gezeigt, Tipps und Tricks wie sie wirkungsvoll präsentiert werden. Am dritten Tag wird das Programm definitiv zusammengestellt. Jedes Kind soll mindestens an zwei Nummern mitwirken.
An Tag vier wird die Inszenierung geübt und an den Programmpunkten gefeilt. Denn am Freitag vor der ersten Aufführung steht bereits die Generalprobe an. Hier sehen die Kinder auch zum ersten Mal, was ihre Kolleginnen und Kollegen aus den anderen beiden Gruppen einstudiert haben.
Viele Teilnehmende, die aus dem ganzen Rheintal ihren Weg nach Altstätten finden, waren bereits an den Zirkuswochen in den Jahren zuvor dabei – so konnten sie sich in unterschiedlichen Ressorts ausprobieren.
Der Workshop wird dieses Jahr zum zweiten Mal in der letzten Schulferienwoche angeboten, vorher wurde er jeweils in der ersten, der fünf Ferienwochen durchgeführt.
Ende Ferien konzentrierter als am Anfang
«Das ist ein riesiger Unterschied», sagt Alexander Ott, der in Altstätten seine 112. Zirkuswoche anbietet und auf 15 Jahre Erfahrung zurückblickt. «Zu Beginn der Ferien sind die Kinder zwar viel aufgedrehter aber auch müde. Jetzt sind sie konzentriert und nehmen viel mehr auf, fast wie ein Schwamm.» Es scheine so, dass ihre Hirne wieder geistige Nahrung brauchen. Und die bekommen sie während fünf Tagen von jeweils 10 bis 15 Uhr. Auch über den Mittag bleiben sie im Theater oder bei schönem Wetter im Diogenes-Garten, essen den mitgebrachten Lunch.
Sie werden von Irene Weder, im Diogenes Vorstand verantwortlich für Kursprogramme, mit Getränken und frischem Obst versorgt, damit sie wieder konzentriert arbeiten können. Dabei machen die Kinder, die von der ersten Primarklasse bis zur Oberstufe alle Altersklassen abdecken, die Erfahrung, dass es kein Nachteil ist, kleiner oder jünger zu sein – sondern im Gegenteil sogar ein Vorteil sein kann.