11.11.2018

Mit Guru Günther stromlos auf dem Strüssler

Drei Wochen ganz ohne Handy, Laptop und Strom. Der STV Oberriet-Eichenwies lud am Wochenende anlässlich seines Unterhaltungsabends ins Stromlos-Camp auf die Alp Strüssler ein.

Von Andrea Kobler
aktualisiert am 03.11.2022
Das Leben mit Handy, Laptop, dauernder Erreichbarkeit und Social Media hat seine Tücken. Stress, Hektik und Überforderung sind nur einige Schlagworte. Dem will Guru Günther (Damian Loher) Abhilfe schaffen und startet ein Pilotprojekt. In drei Wochen frei von elektrischen Geräten sollen die Camp-Besucher wieder zurück zur Selbstbestimmung kommen und voller Energie sein. Gerade so wie die Mukis, die den Reigen der turnerischen Darbietungen am Unterhaltungsabend des STV Oberriet-Eichenwies unter dem Motto «Mör hond uusgsteckt» strahlend eröffnen, gefolgt von den Kindergärtlern mit ihrem Hippie-Bus.Energie in dir statt in der SteckdoseGuru Günther, seine Assistentin Maike (Marlene Weder) sowie Praktikant Beno Benz (Lukas Mattle) empfangen die ersten Besucher. Die erfolgreiche Unternehmerin Tämi (Simone Michlig), die mit 31 eine Pause einlegen will, und Business-Man Steve (Daniel Büsser), dessen Betriebsamkeit von den Knaben klein mit Bodenturnen, Pyramiden und Krawatte auf der Bühne verkörpert wird. Jessica (Kerstin Hutter) kommt auf Druck ihrer Mutter, die Angst hat, dass ihre Tochter vor lauter Facebook und Instagram vereinsamt. Guru Günthers freizügige Mutter Margritt (Alessia Hasler) bereichert das Camp. Keinen Platz hat es für Zocker Leo (Mario Gächter); er steht da – ohne Geld und ohne Frau. Vorerst heisst es beim Wellnessen abschalten (kleine Mädchen) und sich mit Motivationstrainern (Leichtathletik) weg vom stromgeladenen Alltag zu bringen, Velo zu fahren oder zu wandern – sich einfach zu bewegen (Athletics) und zu sich selbst zu finden. «Uusgsteckt» zu leben, frei und ohne Zwänge. Doch auch das Leben im Guru-Camp muss wirtschaftlich sein. So wird dieses vom Budget bestimmt. Kurzerhand werden einem Teil der Bewohner die Mahlzeiten gestrichen. Die ersten Erfolge und das Hochgefühl – von der Damen- und Aktivriege mit einem Paartanz inszeniert – verschwinden bald. Die Camp-Mitglieder gehen auf Nahrungssuche und die «12 kleinen Jägerlein» (Knaben mittel) springen über die Matten. Kalt duschen ist mit der Vorführung der Fitness- & Männerriege zwar ein Vergnügen. Doch die Störfaktoren von aussen – Pizzaiolo Alfredo (Ramon Klee) – sowie die Mächte der Gurus (Ak­tivriege mit Barrenturnen und einem besonderen Hüftschwung) sind stärker. So besucht Ober­guru Oskar (Michael Zäch) das Camp und entzieht Guru Günther die Zulassung, da die globale Guru-Gesellschaft Zweiklassengesellschaften nicht zulässt. Dank seiner Führungsqualitäten findet dieser schnell wieder einen Job. Wieder eingesteckt in unsere Welt, verzaubert die Damenriege mit einem würdigen Final, und das schlagfertige Schmüsimüsli (Aline Zäch) und der här­zige Schnuggibärli (Noé Sieber) landen auf Wolke 7 respektive zur Vermählung bei Guru Oskar. Während die Besucher und Turner nach der unterhaltsamen Unterhaltung unter OK-Präsidentin Livia Schuster den Abend geniessen, wird Unternehmerin Tämi noch einige Zeit damit beschäftigt gewesen sein, ihre 212 Anrufe in Abwesenheit sowie 752 E-Mails zu beantworten.Andrea Kobler

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