10.11.2019

Mit Geduld und Durchhaltevermögen

Fussball Warum nur tut sich Miroljub «Misko» Rankovic das an? So fragten sich bis vor wenigen Wochen viele der Rheintaler Fussball-Aficionados, die den Diepoldsauer Trainer noch aus seinen vielen erfolgreichen Jahren mit dem FC Widnau in der 2. Liga interregional kennen. Vor nunmehr zwei Jahren kehrte er aus seiner Fussballaus-zeit zurück und übernahm zur Winterpause eine zerfallende und desaströs spielende Mannschaft. Die früheren «Wild Boyz», die gerade nach einer glanzvollen Saison aufgestiegen waren und durch interne Querelen ihren Trainer Engelbert Hutter verloren hatten, befanden sich abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Die Mannschaft war schlicht und einfach am Auseinanderfallen.Aller Anfang ist schwerNach dem sofortigen Wiederabstieg und einer sehr schlechten Rückrunde in der Drittliga schöpfte man diesen Sommer neue Hoffnung. Mit der Verpflichtung von Enfant terrible Sahin Irisme vom FC Altstätten schien der grosse Transfercoup gelungen. Dazu fand man ein nominell starkes Kader mit den ehemaligen FC Widnau-Interregio-Spielern Sandro Sonderegger, Ali Jusefi, Igor Rankovic und Marc Gröber. Dazu zählt auch der bereits im Vorjahr an guten Tagen stark aufspielende Esmir Shajnoski. Was nicht gelöst werden konnte, war das Tormannproblem. Dennoch schien alles bereit für eine gute Saison, die unter die ersten Vier der Tabelle führen sollte. Zumindest sollte es so sein, war es aber nicht.Starke Mentalität als ErfolgsmittelDenn die Schützlinge von Rankovic spielten ganz einfach grottenschlecht. Ohne Selbstvertrauen, ohne Emotionen, ohne Zusammenhalt, dafür aber mit vielen technischen Fehlern. Die im vergangenen Frühjahr erworbene Verlierermentalität war den Spielern nicht auszutreiben. Und so erzielten die Rheininsler aus den ersten fünf Spielen nur einen Punkt. Vier Niederlagen und ein Unentschieden, ein desaströses Torverhältnis von 8:20 Treffern. Letzter in der Drittligatabelle. An diesem Punkt hätten viele Trainer das Handtuch geworfen. Nicht so Misko Rankovic.«Das Team hat einfach Zeit gebraucht. Da darf man nicht aufgeben, muss immer weitermachen und weiterarbeiten», so Rankovic, «ich habe auch die Defensive wieder mit Willy Durot verstärkt. Von meinen Spielern fordere ich von jedem einzelnen 100 %. Denn wenn das nicht alle bringen, dann verlieren wir schnell wieder.»Es folgte mit dem überraschenden 3:2 auswärts beim FC Speicher der erste Saisonsieg. Endlich konnten die Spieler das hervorragende Training auch in das Spiel umsetzen. Seither gab es weitere drei Siege und zwei Unentschieden. Rankovic scheint mit seiner Crew den Weg zum Erfolg wieder gefunden zu haben. Auch wenn dieser Weg hart und lang war.Gerhard Huber

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