13.02.2019

Mit Fasnacht vor drohendem Unheil geschützt

Der Ursprung der Fasnacht im griechischen Städtchen Naoussa geht der Legende nach auf das Jahr 1705 zurück, als die Türken die Stadt eroberten und einheimische Kinder für ihre militärische Einheit rekrutieren wollten.

Der Ursprung der Fasnacht im griechischen Städtchen Naoussa geht der Legende nach auf das Jahr 1705 zurück, als die Türken die Stadt eroberten und einheimische Kinder für ihre militärische Einheit rekrutieren wollten. Um dies zu verhindern, wurden viele Bewohner verkleidet. Mit dem Aufsetzen der Maske wurden sie unkenntlich gemacht. Sie zogen tanzend durch das Städtchen und täuschten so den Türken eine Hochzeit vor. In Wirklichkeit war es nur ein Trick, um Geld, Essen und Waffen für diejenigen Menschen zu sammeln, die in den Bergen lebten.Dieselben Rituale und Melodien wie vor 300 JahrenHeute, über 300 Jahre später, sind es immer noch die gleichen Rituale und Melodien. Darum ist es nicht verwunderlich, dass die Musik türkisch klingt. Noch heute ist es nur unverheirateten Männern erlaubt, in das Gewand des Genitsaros oder der Boula zu schlüpfen. Diese werden zu Hause angezogen. Die Männer setzen sich eine Maske auf.Später gehen sie durch das Städtchen und tanzen den ganzen Tag lang die alten, überlieferten Tänze. Es ist ihnen untersagt, die Maske abzunehmen. Bis zum Schluss. Die Geschichte der Dzolomari des Weinbaudorfs Begnishte in Mazedonien geht weit zurück. Als die Osmanen über das Land herfielen, flüchteten viele Leute in das Gebiet von Begnishte. Der Name des Dorfes kommt von bega, was «entfliehen» oder «entkommen» bedeutet. Man erzählt sich, dass der Brauch ursprünglich auf diese Zeit zurückgeht. Das Gesicht der Dzolomari wird mit Kohle schwarz gerusst und der Schnurrbart und ein Bart aus Lammfell machen den Träger unkenntlich. Die vielen Glocken werden mit einem Gürtel um die Taille gebunden und können bis zu 15 Kilo wiegen.Mit Kohle bewaffnetDie Dzolomarie hüpfen umher und die kreisenden Bewegungen ihrer Hüfte bringen die Glocken zum Erklingen. Dadurch entsteht ein riesiger Lärm. In der Dzolomari-Gruppe gibt es drei Einzelfiguren, welche auch von Männern getragen werden. Die weiss gekleidete, junge Braut, die Alte und den alten Mann, der die Rolle des Schlichters übernimmt, wenn das Spiel aus dem Ruder läuft. Die Dzolomari schwärzen die Leute und ärgern sie gerne mit dem Stock. Gegen Abend versammeln sich alle im Zentrum des Dorfes. In der Mitte der Strasse brennt ein Feuer und die Dzolomari bilden einen Kreis darum. Sie beginnen langsam miteinander zu hüpfen. Der Rhythmus wird immer schneller und sie drehen sich um das Feuer. (radi)Vom 15. bis 17. Februar findet das Europäische Kultur- und Brauchtumstreffen statt. An diesem nehmen 35 Gruppen aus 15 Ländern teil. Weitere Infos unter: www.butz100.ch

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