08.09.2018

Mit einheimischen Pflanzen gegen das Insektensterben

Das Insektensterben ist traurige Tatsache – Forscher dokumentieren einen enormen Rückgang. Schuldige finden sich vor der Haustür und im eigenen Garten. Mit einheimischen Pflanzen kann entscheidend dagegengewirkt werden.Am Freitag, 14. September, findet in Rebstein eine Pflanzenaktion der IG Bienenfreunde bei Ivo Keel an der Stockenstrasse 9a von 18 bis 20 Uhr statt. Interessierte können sich inspirieren lassen, sich über das wichtige Thema austauschen und dabei von der Pflanzenaktion profitieren. Einheimische, insektenfreundliche Pflanzen stehen im Zeichen dieser Aktion. Die Pflanzen können am 14. September bestellt und eine Woche später, am 21., zwischen 18 und 20 Uhr an gleicher Adresse abgeholt werden.Vorinformationen über die richtigen Bienenpflanzen findet man auf der Homepage der IG Bienenfreunde, www.igbienenfreunde.ch/ Downloads/Bienendoku.Rückgang von über 75 Prozent der InsektenDie subjektive Wahrnehmung vom Rückgang der Insekten und die schlimmsten Befürchtungen vieler Umweltexperten wurde Anfang Jahr bestätigt. Forscher dokumentieren über weite Teile Deutschlands einen Rückgang von über 75 % der Insekten innerhalb der letzten 27 Jahre. Anlass genug, auch in der Schweiz politisch aktiv zu werden. Mehrere Verbände wollen bis zur Wintersession eine Petition einreichen, in der die Behörden aufgefordert werden, das Insektensterben zu untersuchen. Auch soll die Bevölkerung aufgeklärt und sensibilisiert sowie Aktionspläne umgesetzt und weitere Massnahmen gegen das Insektensterben lanciert werden. Trotz aller Warnzeichen könnten die Aktionen an breiten Teilen der Allgemeinheit ohne Wirkung vorbeiziehen. Gesellschaftliche Nachtessen ohne lästiges Gebrumme oder mückenfreie Sommernächte – ein Traum vieler. Jedoch wird oft vergessen, dass Insekten ein wesentlicher Teil eines riesigen, fragilen Ökosystems sind, das immer mehr ins Wanken gerät. Neben dem Insektensterben wird auch das Vogelsterben immer deutlicher. Viele Vogelarten sind bedroht, unter anderem aufgrund Insektenmangels. Pflanzenvielfalt fördert die InsektenGründe für das Insektensterben und seine weitreichenden Folgen sind neben dem Klimawandel und zu viel Pestizideinsatz auch die fehlende Pflanzenvielfalt und zu wenig Insektennahrung. Wer einheimische Bäume und Sträucher im Garten oder heimische Blumen auf dem Balkon gebietsfremden Pflanzen vorzieht, wird effektiv zur Biodiversität beitragen. Durch geringeren Einsatz von Pestiziden sowie einer höheren Artenvielfalt kann dem traurigen Schauspiel entgegengewirkt werden. Dank beispielsweise dem Rotklee oder dem Faul­- baum finden die Insekten bis Mitte September genügend Nek­- tar. Wer eine Salweide (Kätzlibaum) anpflanzt, versüsst den Bienen und Insekten die Frühlingszeit. (pd)

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