23.06.2022

Mit einem guten Gefühl in die Sommerpause

Die letzten Spiele der Saison – es gab wieder einige Siege – waren für den FC Widnau sehr wichtig, obwohl er in der Tabelle nicht mehr markant vorstossen konnte. Und: Mit dem Cup-Einzug hat der Verein ein wichtiges Ziel erreicht.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Im Mai 2009 war der FC St. Gallen bei Concordia Basel zu Gast. Er fixierte dank eines 1:0-Sieges den Wiederaufstieg in die Super League, die Basler blieben zweitklassig. Dann ging es mit dem Traditionsclub bergab; bis in die 2. Liga. Es folgte der Aufstieg in die 2. Liga interregional, letzte Saison der in die 1. Liga.Auf Interregio-Niveau spielte der FC Widnau kürzlich in Basel. Das letzte Spiel der Saison 2021/22 gewann er 2:1 und sicherte sich so den erneuten Einzug in die erste Hauptrunde des Schweizer Cups. Mit etwas Losglück wird im August 2022 auf der Aegeten ein ebenso grosses Fussballfest steigen wie im August 2021, als Widnau den Rekordmeister GC empfing.Der Sieg war nicht nur deshalb sehr bedeutendEs war aber nicht nur der Cup-Einzug, der diesen Sieg so wichtig machte. Widnau beendete so auch eine Rückrunde, in der lange nicht alles nach Wunsch verlief. Ungeschlagen in den Frühling gestartet, gewann der FCW sieben Spiele in Folge nicht. Er verlor so den Anschluss an die Tabellenspitze, wurde zwischenzeitlich in einer extrem ausgeglichenen Liga auf Rang neun zurückgespült.Zum Saisonende hin gewann Widnau aber wieder vier (von sechs) Meisterschafts- und zwei Cupspiele. Dies hilft, die Vorbereitung auf die nächste Saison mit gutem Gefühl zu starten.Rückblende. Mit einem 2:2 gegen Wil II ging die Widnauer Rückrunde los. Darauf folgten zwei knappe Niederlagen gegen direkte Konkurrenten – es waren die ersten Niederlagen der ganzen Saison. Sie waren aber auch der Auftakt zu einer länger dauernden Schwächephase.Zwei bedeutende Abgänge, unglaublich viele VerletzteDer Grund dafür ist in einer immer dünner werdenden Personaldecke zu finden. Mit Ceyhun Tüccar und Lars Ivanusa hatten sich zwei hervorragende Offensivspieler verabschiedet, ersetzt wurden sie nicht. Und dann fielen mehrere Leistungsträger für längere Zeit verletzt aus. Ohne Akteure wie Daniel Lässer, Noah Massari, Michael Alder oder Ilija Kovacic tat der FC Widnau sich enorm schwer.«Wir hatten in dieser Zeit im Training keinen Konkurrenzkampf mehr, wir mussten mehr darauf achten, dass sich nicht noch mehr Spieler verletzen», sagt Widnaus Co-Trainer Daniel Lüchinger. Und: «In dieser Phase haben wir gespielt wie ein Absteiger. Wir waren immer dran am Gegner, haben aber viel zu wenige Punkte geholt.»Ein Derbysieg gab der Rückrunde eine WendeDas änderte sich, als Aufsteiger Rorschach-Goldach auf der Aegeten gastierte. Der Derbygegner hatte den FCW zwischenzeitlich überholt, kassierte im Rheintal aber eine empfindliche 0:3-Niederlage. Fortan ging es wieder aufwärts.«Schliesslich sind wir mit der Saison zufrieden. Im Frühling hat wegen der vielen Verletzten zwar oft die Qualität gefehlt, aber die Siege zum Abschluss haben gezeigt, dass wir es mit allen aufnehmen können», sagt Daniel Lüchinger.Wichtig sei auch, dass Widnau in der Rückrunde einige Akteure einsetzen konnte, die vielleicht sonst etwas länger auf ihre Chance im Fanionteam hätten warten müssen. «Cristian Navarro zum Beispiel hat fast immer gespielt und sehr gute Leistungen gezeigt», sagt Daniel Lüchinger. Auch Kevin Egbon hat sein Potenzial entfaltet; ihm gelangen sogar fünf Tore.Dies, der Aufwärtstrend zum Schluss und einige schon fixierte Zuzüge stimmen Lüchinger für nächste Saison positiv. Lars Ivanusa ist zurück. Für die Defensive kommt mit Atila Araujo Prado ein ausgewiesener Routinier. Im Sturm verstärkt Widnau sich mit Slobodan Aksic, einem 25-fachen Drittliga-Torschützen der letzten Saison sowie mit Timon Cabezas, einem vielversprechenden Jungtalent. Zu sehen sind sie erstmals am Freitag, 8. Juli, wenn Widnau um 19 Uhr das Promotion-League-Team Brühl zum Testspiel empfängt.Der FC Widnau feiert seinen 90. GeburtstagAm Samstag, 25. Juni, ist auf der Aegeten einiges los. Der FC Widnau feiert dann seinen 90. Geburtstag. Er tut dies am Abend mit einem internen Fest, zuvor findet jedoch ein Anlass statt, der viele interessieren dürfte: Anstelle des maroden roten Platzes stehen neu zwei Soccer-Cages.Sie wurden am Montag geliefert und werden am Samstag um 16 Uhr feierlich eröffnet. Die modernen kleinen Fussballfelder mit Banden an allen vier Seiten sind (ausserhalb der Trainingszeiten des FCW) jederzeit öffentlich zugänglich. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können die moderne Anlage nutzen.

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