10.01.2021

Mit der Kälte ist’s vorerst vorbei

Die ganze letzte Woche war es kalt. Meteorologin Gabriela Granat sagt, woher diese Kälte kommt und blickt voraus.

Von Alain Rutishauser
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist kalt. «Sauchalt», wie man im Volksmund sagen würde. Das Thermometer zeigte unter der Woche und am Wochenende konstant Temperaturen unter dem Gefrierpunkt an. Eine solche Eiseskälte gab es in der Ostschweiz gefühlt schon ewig nicht mehr.Laut dem Klimareport von Meteo Schweiz war es zuletzt vor zwei Jahren ähnlich kalt. Und der Januar 2019 sei der kälteste Januarmonat seit über 30 Jahren gewesen. Die Frage stellt sich, ob die derzeitige Kälteperiode ungewöhnlich ist in diesen Breitengraden.Wie entstehen solch tiefe Temperaturen?«Grundsätzlich sind diese Temperaturen nichts Ungewöhnliches. Aber im Vorjahr war es nicht so kalt wie jetzt, deshalb sind wir es uns nicht mehr so gewohnt», sagt Meteorologin Gabriela Granat von Meteo Schweiz. Kein Wunder, denn laut Klimabulletin von Meteo Schweiz war der Januar des vergangenen Jahres in vielen Gebieten der sonnigste und wärmste seit Messbeginn 1864 gewesen.So mild der Januar im Vorjahr war, so kalt ist der diesjährige. Nachdem sich die Temperaturen auch am Wochenende wacker unter dem Gefrierpunkt hielten, fallen sie am Montag sogar auf bis zu 10 Grad unter null. Dann ist aber vorerst Schluss mit den sogenannten Eistagen, also Tagen, an denen es konstant unter null Grad kalt ist. «Diese tiefen Temperaturen halten sich bis und mit Montag, danach wird es milder», sagt Granat. Die Nebeldecke würde sich dann auflockern, wodurch es schnell einige Grad wärmer würde. Für den Dienstag beträgt die Höchsttemperatur immerhin 1 Grad, am Mittwoch wird es noch etwas wärmer. Für die momentane Kälte ist die sogenannte Polarluft verantwortlich. Diese stammt aus den Polarregionen, also den Gebieten um den Arktischen Ozean wie Grönland, Teilen Kanadas und Sibirien. «Diese Polarfronten bewegen sich um den ganzen Globus. Derzeit sind sie sehr weit südlich in Europa unterwegs», sagt Granat. Zurzeit sei ausserdem eine Nordwestströmung auf dem Weg in die Ostschweiz. «Trotz der milderen Temperaturen fällt ab Dienstag wieder Neuschnee», so Granat. Die Schneefallgrenze liege auf 1000 bis 1200 Meter. «Bei starkem Schneefall kann sie auch etwas tiefer sein.» Jedenfalls dürften wir uns ab Dienstag weiterhin über eine weisse Winterkulisse freuen.

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