26.06.2022

Mit der Hasa turnend zum Mars

Mit einer turnerischen Reise zum Mars hat der TSV Hinterforst sein Riesenpublikum erfreut.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Turnerunterhaltung? Ist zwar immer ungefähr dasselbe, jedenfalls mit Blick auf das Konzept: Turnerische Vorführungen wechseln sich mit Sketchen ab.Und doch bestehen grosse Unterschiede, setzen Turnvereine ihre eigenen Akzente. Die Schau des TSV Hinterforst hob sich vor allem optisch ab. Grossformatige Leinwandbilder im Hintergrund, die konsequente Ausrichtung der einzelnen Nummern aufs Motto, passende Kostüme sowie technisch perfekt und effektvoll in Szene gesetzte Gags fügten sich zum intergalaktischen, eindrucksvollen Gesamtbild.«We will rock you» - es krachte und zischte«Es war einmal vor langer, langer Zeit, also im Jahr 2019», erklärte der TSV, die irdische Bevölkerung sei von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht worden und keiner habe gewusst, wie lange sie bleiben würde. «Da beschloss eine kleine Gruppe Techniker und Astronauten aus Hinterforst, eine Reise zum Mars anzutreten» - um ein neues Zuhause für die Bevölkerung aus Hinterforst zu finden. [caption_left: Die Damenriege formierte sich zu sternförmigen Gebilden.]Es blieb zum Glück beim Plan, die Reise wurde aber unternommen und erwies sich für das Publikum als überaus vergnüglich. Da war beispielsweise Marsel («Ich komme vom Mars»), der mit «Mars»-Schoggi begrüsst wurde. Mit vielen weitere «Mars»-Riegeln «bombardierten» später die Damen das Publikum, aber auch sonst krachte und zischte es ordentlich. Zumindest im vorderen Teil des Festareals dürften alle erschrocken sein, als die Aktiven ihr Raumschiff zu einem lauten Knall auf die Bühne brachten. Queens «We will rock you» erklang, die Funken sprühten, und die Turner zeigten waghalsige Sprünge, als hätten sie tatsächlich einen schwerelosen Raum um sich herum gehabt. Statt mit der Nasa war man mit der Hasa unterwegs; H für Hinterforst.Der Nachwuchs strahle sternengleichBestens vorbereitet, mit erkennbarer Freude und berechtigtem Stolz strahlte sternengleich der Nachwuchs, sei es tanzend oder turnerisch. Die Riege Fit & Fun begeisterte das Publikum mit einer kontrastreichen Darbietung, die modernen Sound (und Tanz) neben «Schuhplattler-Folklore» stellte. Dass die Turner dem lautstark geäusserten Wunsch nach einer Zugabe widerstanden, sei insofern lobend erwähnt, als die früher bei Abendunterhaltungen grassierende Unsitte dauernden Wiederholens gern weiterhin der Vergangenheit angehören darf. [caption_left: Florian und Romana Segmüller begleiteten die Reise souverän und sahen zwischendurch in der Ferne die Eichberger.]Die Songs waren durchgehend gut gewählt – zum Beispiel «Fred vom Jupiter» fürs Stück der mittleren Mädchen, die mit beleuchteten, durchsichtigen Kugeln erschienen. Romana und Florian Segmüller führten locker durchs Programm, und zwischen stimmungsvolle Leinwandbilder wurde immer wieder eingeblendet, welche Riege sich gerade auf der Bühne präsentierte. Ein schöner Umstand lag der kurzen Überforderung der Küche zwischendurch zugrunde: Das riesige Schulareal mit vielen Plätzen unter freiem Himmel und im grossen Zelt war proppenvoll.Dem TSV lässt sich für seine bunte und ereignisreiche Reise in den Weltraum gratulieren, der Verein tat dies auf seine Weise ebenfalls: Der Nachwuchs hielt am Ende einer Nummer fünfundzwanzig Tafeln mit ebenso vielen Buchstaben in die Höhe: «Happy Birthday Jugend+Sport.» Das Schweizer Sportförderprogramm für Kinder und Jugendliche kann in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern.

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